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Italiens
M alerei
Die
im
Cinquecentc
Zeit folgend, den Weg von der lionardesken Weise zur raphaelischen
suchten. Der Art ist Cesare da Sesto, vor 1480 geboren und
nach 152 3 gestorben, welcher in der wTaufe Christia bei dem
Duca Scotti in Mailand, wie in einigen Madonnen des Palazzg
Melzi und der Brera in Mailand, in der Eremitage zu St. Pet6rs_
burg u. s. w. als glücklicher Nachahmer Lionardos, später aber,
wie unter anderen Werken in dem Altar mit wMaria in den
Wolken zwischen den beiden Johannes und den hh. Rochus und
Sebastian auf den Flügelna als ausgesprochener Raphaelit er-
scheint. Zu einer erfreulicheren Wirkung weiss diese Elenxente
Gaudenzio Ferrari, um x47: zu Valduggio in Piemont ge_
boren und 1546 gestorben, zu verbinden. Sein wKreuzigungsfreskoK
von 1513 in S. Maria delle Grazie zu Varallo zählt zu den
schünsten Werken jener Zeit, selbst von den Fresken in S. Cristo-
foro zu Vercelli (1532-4538) und anderen aus nmiländischen
Kirchen in der Brera zusanumengebrachten Werken nicht übeb
boten. Von seiner letzten Zeit stammen die Fresken der zGeisse-
lung Christix, des wECCC homoa und der wKreuzigungcc in
S, Maria delle Grazie in Mailand. Auch seine Tafelbilder wie
die grossartige wKreuztragungx zu Canobbio am Lago Nlaggiol-e
oder andere liebenswürdige Altarbilder in Novara, Vercelli, Ma;
land und Turin trugen dazu bei, dass Gaudenzio gegen die Mitte
des 16. Jahrhunderts als der bedeutendste Meister des lümbafdisgh,
piemontesischen Gebietes galt.
Die mailändischen Manieristen der zweiten Hälfte des
16. Jahrhunderts verdienen kaum die Erwähnung. S0 Giovanni
Paolo Lomazzo, Enea Talpino, von seinem Geburtsort
Salmeggia genannt, und Ambrogio Figino. Ercole Pr0_
caccini (1520-1591), der Gründer einer grüsseren Mailänder
Schule, leitet bereits in das 17. Jahrhundert hinüber, dem seine
Sühne und Nachfolger dLlrchaus angehüren.
Die
Cinquecentisten
Venedigs.
Die von Giovanni Bellini angekündigte volle Entfaltung
venetianischer Kunst vollzog sich unter seinen Schülern, durch
welche sich die Malerei der Lagunenstadt unbestritten an die
Spitze der oberitalienischen Kunst, nach dem Hingang Raphae1s
aber an die Spitze der Malerei von ganz Italien stellte. De-nn
in Venedig war die Malerei statt überwiegend Formkunst, wie in
den von Florenz abhängigen Gebieten, reine Farbenkunst ge_