Sienesen.
die
Sodoma und
167
Auch sonst bedeutender, erreichte Angelo di Cosimo
di Mariano, genannt Bronzino, ein Schüler Pontor1nos,
(ca. 1502-1572) namentlich im Bildnis (K1. B. 374, 676) eine
achtungswerte Selbständigkeit. Seine zahlreichen Mediceerporträts
der beiden Horentinischen Sarnmhlngen, einfach und massvoll,
Wenn auch die Charakteristik und Formbestimnltheit manchmal
bis zur Härte treibend, gehüren zu den besten seiner Zeit. Auch
im Kirchenbild, wie in der whl. Familier in Pal. Pitti (K1. B, 604),
in der rwKl-euzabnahmea der Akademie oder in dem vChristus
im Limbusa der Ufüzien, oder in der zAnbetung der Hirtena in
der Nationalgalerie zu Budapest (K1. B. 251), lässt er ernstes
Studium in der Bahn seines Lehrers wie der Richtung Michel-
angelos erkennen. Neben ihm kann der produktive Francesco
de Rossi, -genannt de' Salviati, 1510-1563 kaum gleich-
wertig erscheinen. Auch nicht Bronzinos Schüler Alessandro
Allori 1535-1607, welcher bereits ganze Figuren ans Michel-
angelos Werken entlehnt, übrigens selbst die schwierigsten Vor-
würfe wie in dem vjüngsten Gerichtc: der Annunziata zu Florenz
mit Geschick zu gestalten weiss. Weniger befangen in dem
Meisterstudium erscheint Santi di Tito 153o-16o3 und sein
als Radierer überaus produktiver Schüler Antonio Tempesta
1555-1630, wie auch Battista. Naldini 1537-1591 wenigstens
in seinem gesunden Kolorit nicht ohne Eigenart erseheint. Von
den Vasarischülern aber müge Jacopo Zucchi, von den Schülern
Salviatis aber Giuseppe Porta genannt werdcn.
Sodoma
und
die
Sienesen.
Der dürre Stamm der sienesischen Kunst konnte nur unter
der Voraussetzung neu grünen, dass ihm .ein fremdes Reis auf-
gepfropft wurde. Dies geschah durch Giovanni Antonio
Bazzi, genannt Sodoma. Geboren zu Vercelli 1477, war
dieser in seiner Heinnat von Spanozzi unterrichtet worden, hatte
aber dann hauptsächlich im Lionardoschen Atelier oder unter
dessen Einflusse in Mailand seine volle Entwicklung gefunden.
Seit 1501 in Siena, begründete er durch die 26 Fresken aus
dem vwLeben des hl. Benedikta, welche er als Fortsetzung des
Signorellischen Cyklus 1505 und 1506 im Kreuzgang des Bene-
diktinerlrklosters Monte O1iveto_ maggiore bei Buonconvento malte,
seinen Ruf. In diesen übrigens noch lionardesk und unselbst-
ständig, vermochte er zunächst auch in Rom 1507-1509 noch