Fra
Florentiner um
Die
und
Bartolomeo
del
Andrea
Sarto.
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Ebenso beschränkt sich die Beteiligung Raphaels an den Malereien
des Lustschlosses Magliana am Tiber, in welchem sich Leo X. bei
einem Jagdaufenthalt jene Erkältung zuzog, welcher er ein Jahr nach
Raphael erlag, auf Zeichnungen zum Martyrium der vhl. Cäciliaa
und zum wGott Vatem.
Auch zu seinen letzten Tafelbildern, wie der sog. xPerlaa,
der xMadonna unter der EiCheca und der wMadonna mit der Rosea,
sämtlich in Madrid, wie zum wjohannes in der Wüstex in den
Ufiizien, wiederholt im Louvre, lieferte Raphael nur mehr Skizzen
und Studien, seiner eigenen Hand dagegen ein Werk vorbehaltend,
in welchem er im Auftrag des Kardinals Giulio Medici mit der
xLazaruserweckungrc des Sebastiano del Piombo zu rivalisieren
gedachte, nämlich die wTransfiguratione (Verklärung Christi auf
Tabor) (K1. B. 699). Er arbeitete noch daran, als ihn bereits
die Schauer jenes Fiebers durchrieselten, welches er sich in der
Malaria seiner archäologischen Ausgrabungen geholt hatte. Zwischen
dem 24. und 28. März 1520 war er noch dem Antiquar Andrea
Fulvio zu den Aufdeckungen gefolgt, wenige Tage darauf umnachtete
ihn das Delirium, welches seine erschüpften Kräfte nicht mehr
zu besiegen vermochten: schon am 6. April lag er verklärt zu
den Füssen seiner unvollendeten Transfiguration.
Die
Florentiner um Fra Bartolomeo
Andrea del Sarto.
und
Raphael hatte in Florenz einen Meister vorgefunden, mit
welchem er in enge Beziehung getreten war, und dem er nicht
viel weniger verdankte, als dieser von dem Urbinaten e1npf1ng,
nämlich Fra Bartolome o. Als Sohn eines Fuhrmanns 1475
in Florenz geboren, hatte dieser, der Wohnung seines Vaters wam
Thora wegen Baccio della Porta genannt, bei Cosimo Roselli
seinen Unterricht genossen, war aber als eifrigel" Anhänger Savo-
narolas nach dessen Sturz in das Kloster San Marco eingetreten,
wo er bis an seinen Tod (1517) verblieb. Die dortigen Arbeiten
Fra Giovannis konnten nicht ohne Einüuss auf den schwärmerischen
Münch bleiben und Fiesole ist es auch, welcher seiner Kunst
trotz energischer Studien nach Perugino und Lionardo das münchische
Gepräge gab. Fast ausschliesslich sich dem Andachtsbilde wid-
mend, wandte er dem Realismus seiner florentinischen Genossen,
ohne mit deren zeichnerischen Erfolgen zu brechen, zu gunsten
einer idealen Haltung den Rücken, und von einem seltenen Schün-
Reber, Geschichte. 11