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Die
Malerei des
deutsche
und
Jahrhunderts.
Atelier ausgeführt, aber selbst von den Malereien nur ein Teil,
die wVerkündigudgc, vGeburt Christia, die wdrei Künigea und
die 2h]. Sippea, welche die Innenseite der Flügel schmückten,
samt den Predellenbildern vom Meister selbst gemalt. In noch
weitergehender Weise bethätigte sich Gehilfenhand in dem Altar-
werk, welches er 1487 im Auftrag von Sebald Peringsdürffer für
den Hochaltar der Augustiner zu Nürnberg ausführte und von
welchem, während der geschnitzte Mittelschrein verloren ist, die
Flügel ins Germanische Museum zu Nürnberg gelangten. Nur
erscheint hier wenigstens der grüssere Teil der Vitus-, Bernhard_,
Christophorus- und Lukaslegende als das Werk eines sehr tüch-
tigen Gehilfen, als welcher der Maler des mit R. F. 1487 bezeich-
neten Bildes in S. Lorenz xValerian sucht den Knaben Vitus zum
Gtitzendiensf zu bewegena, zu erkennen ist, Während die stattlichen
überlebensgrossen Figuren der vier Flügelkehrseiten die rhh. Georg
und Sebalda, Üohannes Baptista und Nikolause, vRosalia und Man
garethae, wKatharina und Barbaraa darstellend, von Wolgemut
wenigstens sein kännten. Sind sie jedoch, Wie behauptet wurde,
von Wolgemuts Stiefsohn und Geschäftsteilhaber Wilhelm Pleydem
wurff, so wäre auch dieser dem Wolgemut künstlerisch überlegen
anzunehmen.
Obwohl nicht urkundlich beglaubigt, müssen doch auch der
grosse Altar der Stadtkirche zu Crailsheim mit vPassions- und
iäuferszenenac auf den Flügeln, der Hallersche Altar zum hl. Kreuz
in Nürnberg mit Flügeldarstellungen aus dem wMarienleben und
der Kindheit Jesua und der jetzt zerstückte Altar der Pfarrkirche
zu Hersbruck mit xMarienszenenc als Wolgemutsche Unterneh_
mungen betrachtet Werden, bei welchen der Anteil des Meisters
und der Gehilfen nicht mehr sicher auszrlscheiden ist. In vorge_
rückteren Jahren erscheint Wolgemut mehr und mehr als de,
blosse Unternehmer und Leiter der Aufrräge. S0 namentlich in
dem urkundlich 1507 bei ihm bestellten Hochaltarwerk der Pfarr-
kirche von Schwabach, bei welchem er sich auch keineswegs zu
eigenhändiger Arbeit sondern nur dazu verpflichtete, nichts wngä
staltesvc daran zu gedulden, wie er sich auch thatsächlich darauf
beschränkte, die Predella selbst zu malen. Es geschah dies in
der Zeit, in welcher sein grosser Schüler Dürer seine phiinomenale
Thätigkeit ohne materielle Erfolge bereits erüffnet hatte.
Ohne bei den zahlreichen nnderen Werken seiner Werkstatt
oder vielleicht auch der übrigen Nürnberger Künstlcr der letzten
Jahrzehnte des 15. jahrhunderts länger zu verweilen, künnen wir
auch der gemeinsamen Thätigkeit Wolgemuts und Wilh. Pleyden-