Einleitung.
Übegegnen. S0 in den bezeichneten und datierten Tafeln einiger
Luccheser Maler, wie in dem h. Franciscus von 1225 in der
Franziskanerkirche zu Pescia von Bonav. Berlinghieri, oder in
dem Cruciüxus von 1285 im Palazzo Reale zu Parma, und in
-der Madonna mit vier Heiligen von 1301 der Galerie zu Pisa,
beide von Berlinghieris Schüler Deodato di Orlando. Gleicher
Art sind die Malereien einiger dem Namen nach bekannter
trecentistischer Meister aus Pisa, welche Stadt doch damals das
epochemachende Auftreten des Nicola Pisano im Gebiete der
Plastik aufzuweisen batte. Denn die Kruziüxe des Giunta Pisano
.aus der ersien Hälfte des 13. Iahrhunderts in SS. Raineri e
Lionardo zu Pisa, in S. Piero in Grade bei Pisa und in S. Maria
-degli Angeli bei Assisi, Wie der Crucifixus des Manfredino
di Alberto von IZQO im Vestibül des Domkapitels zu Pistoja
erscheinen den obengenarmten Werken in keiner Weise überlegen,
wie denn der geringe Wert der wenigen nachweisbaren Malereien
-der zahlreichen um diese Zeit thätigen Pisaner Maler selbst bis zu
Vivaldo und Paganello anhält, welche doch sogar einen Cimabue
iiberlebten. Das Gleiche gilt von den gleichzeitigen Tafelbildern
Sienas. Wenn wir dabei unter den sonst namenlosen Werken die
ides Gilio und Diotisalvi Petroni, von welchen die Akademie zu
ISiena Bildnisse von 1257, 1264 und 126g bewahrt, hervorheben,
:so wollerf wir damit keineswegs deren besondere Bedeutsamkeit
belegen, welche selbst nur in ziemlich beschränktem- Sinne dem
Madonnenbild des im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts nach-
rweisbaren Guido Graziani in S. Domenico zu Siena. zukommt,
lobwohl sich daran wenigstens eine Spur von Vorlärlferschaft der
sienesischen Schule des Duccio gewahren lässt. Auch Margaritone
von Arezzo, ebenfalls erst in der zweiten Hälfte des 13.]ahr-
vhunderts thätig, erscheint in seinen bezeichneten Bildern ziem-
1i_ch roh und unentwickelt. So in den Franciscusbildern der
Capuccini zu Sargiano und von S. Francesco zu Castiglione
Aretino, in der Madonna mit Nebenbildern der Nationalgalerie
.zu London und in der Madonna mit Heiligen bei Mr. Bornum
in London. Und keineswegs weiter war vor Cimabue endlich
auch die Tafelmalerei in Florenz, wo sich seit dem 11. Iahr-
hundert mehrere durch erhaltene Werke nachweisbare Malernamen
Äfmden. Nach einem bezeichneten Madonnenbilde des Florentiners
Coppo di Marcovaldo in der. Servitenkirche zu Siena stand die
Tafelkunst sogar nicht unbeträchtlich unter der Musivkunst eines
Andrea Taii, an welcher sich noch eher Beziehungen zu dem
Aufschwung Cimabues erkennen lassen.