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Die
Malerei
deutsche
des
und
Jahrhunderts,
verdienter Vergessenheit der Künstlernamen auftaucht. Erst unter
Bernhard Strigel, geboren um 1460, erhebt sich auch die
Mennninger Kunst anf ein hüheres Niveau. Dieser Meister jedoch
gehürt seiner hauptsächlichen Thätigkeit nach bereits dem Ifxjahr-
hundert und somit einer späteren Periode an.
Als Gesalntergebnis wird man festhalten dürfen, dass nicht
die allemannischen Rheinlande, weder Strassburg noch Kolmar, (lie
Ausgangsstelle des schwäbischen Kunstaufschwungs waren, sondem
Ulm, wenn auch hinsichtlich der Anfänge noch einige Unsicherheit
und Unklarheit besteht. Übrigens erscheint sicher, dass im weiteren
Verlaufe die Vorortschaft Ulms sich nicht in der Weise zu be_
haupten vernxochte, wie wir es bei dem damaligen Vorort del-
fränkischen Kunst fmden werden.
Franken.
Während sich in Schwaben die Malerei des I 5. Jälhrhtlnderts
über verschiedene Städte verbreitete, erscheint ihre Entwicklung
m Franken auf Eine Stadt konzentriert, nämlich auf Nü1'nbe1-g_
Doch liegt derselben keine uralte Kunstthätigkeit, wie in Küln,
zu Grunde, da der Aufschwrlng Nürnbergs selbst nicht über (jas
14. Jahrhundert hinaufreicht. Auch verrät ihr frühester Betrieb
trotz zahlreicher mkundlich überlieferter Nlalernzunen keine Ygn
Haus aus selbständige Eigenart, sondern einc Mischung bählTliSCher
und rheinischer Einüüsse ohne irgendwelche Bedeutsamkeit, sowie
sie sich durch die übliche Gesellenwanderung ergeben haben mochte_
Man darf beharlpten, dass es vor der Gruppe um den g0g_
Imhofschen Altar kein Kunstwerk Nürnbergscher Entstehrmg giebt,
welches sich über die Leistungen anderer Provinzialkunst erhijbe_
Es ist neuestens geltend gemacht worden, dass unter den
Malern Nürnbergs in den ersten Iahrzehnten des 15. Iahrhunderts
Meister Berthold der Jüngere der geschätzteste gewesen und
dass deshalb dieser Name mit der erwähnten Gemäldegruppe in
Verbindung zu bringen sei. Wir glauben jedoch, dass ein solchel-
Zusammenhang mit keinem grässeren Rechte angenonnnen werden
dürfe, als er bei der Gruppe von Külner Arbeiten vor dem Au;
treten des Meisters Stephan mit dem Meister Wilhelm von K51n
behauptet wird. Von der Nürnberger Gmnäldegruppe aber dürften
die sog. Deichslefschen Altarflügel mit wMaria und Petrus Martyr,
Elisabeth und Johannes Baptistaa, jetzt in der Berliner Galerie,
der Zeit nach das ältere, der sog. Imhofsche Altar auf der