Schwaben.
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in München in den Besitz des Künigs von Portugal gelangt.
Wiederholt wegen kleiner Rückstände beklagt, darbtelder Meister
bis an sein Ende (1524).
Mehr materiellen Erfolg hatten seine künstlerisch wohl ge-
ringeren Brüder Sigmund Holbein und Ambrosius Holbein,
beide zumeist in der Schweiz, der letztere anscheinend mit Porträt-
arbeit beschäftigt (K1. B. 513), ja vielleicht sogar der sicher
schwächere Gumpolt Giltlinger 1522), von welchem sich
zwei wDreikänigsbilderz im Louvre und bei Herrn Dr. Hofflnann
in Augsburg (K1. B. 189) erhalten haben. Ob dann der Meister
L. F., wie er sich auf dem Bilde der wBasiliken von S. Croce und
S. Stefanoe von 1502 in der Augsburger Galerie zeichnet, mit
jenem Leo F rass identisch ist, der 1499 als Arlgsburger Meister
erwähnt Wird, steht dahin, erscheint jedoch für die Kunstgeschichte
von unwesentlichem Belang.
Während bei Augsburg die Provenienz des Aufschwungs
von Ulm aus nur Wahrscheinlich, erscheint sie ziernlich gewiss
in Nürdlingen. Denn Friedrich Herlin wird wohl mit dem
1449 und 1454 in Ulm erscheinenden Maler Herlin zusammen-
hängen. Sein frühest nachweisbares Werk ist der ehemalige Hoch-
altar der Georgskirche zu Nürdlingen von 1462, _von welchem die
Rückseite (Passion und jüngstes Gericht) noch an Ort und Stelle,
die Flügel, aussen mit Darstelhlngen der wGeorgs- und Magdalenen-
legendea wie mit der xStifterfamilie Fuchshart und deren heiligen
Patronene, innen mit wsechs Szenen aus der Kindheit 1651144, im
Museum zu Nürdlingen sich beünden. Diesem Werke folgte 1466
der Hochaltar der Jakobskirche in Rothenburg ob der Tauber
mit zSzenen aus der Kindheit Jesuc auf den Flügeln, dann der
Altar der Blasirlskirche zu Bopüngen v0n;I472 und der von ihm
selbst 1488 gestiftete Altar mit xMadonna. und den hh. Lukas
und Margarethae im Mittelbilde, der vGeburt Christia und dem
wzwälfjährigen Jesus im Tempele auf den Flügeln. Von eigentlich
schäpferischer und selbständiger Bedeutung ist Herlin nicht. Am
meisten unter seinen Zeitgenossen unter niederländischem Ein-
Husse stehend, entnimmt er nicht selten seine Motive unverändert
seinem niederländischen Skizzenbuche, und giebt seine an anderen
Stellen unverkennbaren schwäbischen (Schüchlinschen) Züge seinen
Rogierschen Typen preis. Sein Tod fällt in das Jahr 1499.
Eine andere sehr frühe Abzweigung der Ulmer Schule ünden
wir endlich in Memmingen. Allein die Kunst eines Hans
Strigel, wie die seiner Sühne Ivo und Claus Strigel er-
hob sich nur wenig über eine Lokalkunst, wie sie mehrfach unter