Volltext: Geschichte der Malerei vom Anfang des 14. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts

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Die 
deutsche 
des 
Malerei 
und 
Jahrhunderts. 
zu Eichstätt beündlichen Altarüügel mit dem wTod und der 
Krünung Mariära, wie auch die von einigen auf Sigmund Holbein, 
den Bruder des Meisters, bezogene Madonna mit der Bezeichnung 
  S. HOLLBAIN, jetzt im Germanischen Museum zu Nürnberg 
(K1. B. 538), entstanden zu sein, 1499 eine ähnliche Madonna 
ebenda (K1. B. 404). Erweist sich der Meister an allen diesen 
Werken bereits hervorragend durch kompositionelle Abgewogenheit, 
Anmut der weiblichen Gestalten und warmes toniges Kolorit, S0 
entfaltet er an den 1496 und 1503 entstandenen iigurenreichen 
wBasilikenbildern von S. Maria Maggiore und S. Paoloa der 
Katharinenkirche zu Augsburg, jetzt im dortigen Museum, eine 
wachsende Freiheit und Beweglichkeit der Darstellung. Dass ihn 
diese Leichtigkeit auch zu leicht genügsamer Flüchtigkeit und 
Handwerksmässigkeit verführte, wenn er tafelreiche Altaraufträge 
zu wiederholen hatte, wie in dem Llndatierten Cyklus der xPassionK 
und des wMarienlebense in Donaueschingen (K1. B. 494, 471, 475), 
dem mit 1501 datierten im Städelschen Museum zu Frankfurt 
(aus der Dominikanerkirche zu Frankfurt a.  und dem 1502 
gema1ten der Münchener Pinakothek (aus dem Kloster Kaisheim) 
(K1. B. 98), so kann das nicht wundernehmen, wie auch die 
massenhafte Produktion nicht ohne Nachteil für den Wert der 
xApostelmartyrienx in der Burg und im Germanischen Museum zu 
Nürnberg wie in den Galerien zu Schleissheim und Augsburg 
bleiben konnte. Mehr zu verwundern ist, dass er inzwischen 
noch Zeit Ünden konnte, Votivbilder wie das der vFamilie Walthel-K 
in der Augsburger Galerie, oder das xGedächtnisbild an den 1478 
hingerichteten Bürgermeister Ulrich Schwarza, im Besitz von Stetteng 
in Augsburg, oder kleinere Altäre wie jener, dessen Flügel sich 
im Rudolphinum zu Prag fmden (K1. B. 422, 423)", zu malem 
Nicht minder, dass er trotzdem auf keinen grünen Zweig gelangte, 
und namentlich seine eminente Begabung im Bildnisfacbe, von 
welchem sein Skizzenbuch von 1502 irn Museum zu Basel das 
glänzendste Zeugnis giebt, nicht voll zu verwerten Gelegenheit 
fand. Ob daran seine Lebensführung oder der Umstand die 
Schuld trägt, dass seine F ähigkeit zu charakterisieren leicht zur 
Karrikatur führte, steht dahin, gewiss ist, dass seine Kunst mit 
den ]ahren keineswegs abnahm. Dies zeigen die vier Tafeln von 
15 12 mit der wKreuzigung Petria, wAnna selbdritta, und der ))Ulrich_ 
legendea in der Augsburger Galerie, das Mittelbild des ans S. Sal- 
vator zu Augsburg in die Pinakothek zu München gelangten 
Sebastianaltars von 1516 (K1. B. 519, 15), und der schüne 
xBrunnen des Lebense vqn 1519, aus der herzoglichen Sammlung
	        
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