Volltext: Geschichte der Malerei vom Anfang des 14. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts

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Die 
deutsche 
Malerei 
des 
un d 
I 5  Jahrhunderts. 
der Meister im zuständlichen Andachtsbild und in handlungg- 
losen Heiligenfiguren, wie in der vhi. Ursula und Margarethae in 
der Münchener Pinakothek erscheint, so unverkennbar ist seine 
Unfähigkeit zu dramatischer Darstellung, wie in den wValentiniang. 
bilderna zu Augsburg, in der wBeWeinung Christix im Germanischen 
Museum zu Nürnberg (K1. B. 566) u. s. w. Zeitblom wird 1517 
zum letztenmal erwähnt. 
Ein anderer Schwabe, der Dominikaner Martin Schw arz 
in Rottenburg, von welchem sich vier Flügelbildcr im Gel"- 
manischen Museum zu Nürnberg befmden, kann trotz anerkennens_ 
werter Tüchtigkeit neben Zeitblom nur genannt werden. Eben- 
so dürfen wir bei einer Anzahl von namenlosen Malern zweiten 
Ranges, welche sich sichtlich an Schüchlin oder an Zeitbloms 
frühere Art anschlossen, und deren Arbeiten sich vorzugsweise 
in den Sannnlungen zu Stuttgart, München, Augsburg und Nürn_ 
berg befinden, nicht verweilen. 
Mit Schüchlin zeitlich parallel geht ein Meister in Kolmar, 
Martin Schongauer, auch Martin Schün genannt. Sein 
aus Augsburg stammender Vater laatte sich 1445 als Goldschmied 
in Kolmar ansässig genmcht, wo auch bald darauf, mithin sicher 
nicht vor Schüchlin, Martin geboren ward. Dass er zunäichst bei 
seinem Vater lernte, darauf deutet seine vorwiegende Thfitigkejt 
als Kupferstecher, vüllig Linerweislich aber ist, dass er als Malel- 
von K. Iesenmann unterrichtet worden sei. Dagegen erscheinf 
es nach den Stilzusannnenhiingeii  man vergleiche z. B. seine 
Stiche wdie Kreuzschleppunga und wGrablegunge mit den gleichen 
Darstellungen auf Schüchlins Tiefenbronner Altar  wahrschein- 
licher, dass er seinen Malunterricht in U1n1 genoss und diesem 
durch abschliessende Studien in den Niederianden, vielleicht bei 
einem Nachfolger Rogiersj ein verändertes Gepräge gab. Das 
älteste unter den erhaltenen Gemälden seiner Hand, die  
donna im Rosenhaga von 1473 in S. Martin zu Kolmar (K1. B. 56), 
von welchem Gegenstande sich eine kleine Wiederholung in der 
Sammlung Sepp zu München befmdet (K1. B. 332), zeigt den 
niederländischen Realisinus leieht idealisiert, in den GEWEIIKL 
formen die Gediegexiheit Rogiers erreicht, in der' Empfmdung 
der Küpfe dagegen übertroffen. Geringer und wohl zum Teil 
Gesellenarbeit sind die sechzehn Tafeln wPassionsszenen und 
Marienlebenc, aus dem Dominikanerkloster in das Museum zu 
Kolmar geiangt, wenn auch die durchweg neuen Kompositionen 
von der Erfindungsgabe des Meisters zeugen. In den beiden 
Flügeln eines Altarwerks von lsenheim dagegen, aussen die ))Ver_
	        
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