Einleimng.
fürsten Siciliens im 12. Iahrhundert (Dome zu Monreale und
Cephalü, Capella Palatina und Martoräna in Palermo, Dome zu
Messina und Salerno u. s. w.) oder durch jene der Venezianer
(S. Donato in Murano und Dom von Torcello) oder durch die in
dekorativer Hinsicht sich auszeichnenden gleichzeitigen Mosaiken
Roms (S. Francesca Romana, S. Maria in 'l'rastevere, San
Clemente, S. Paolo fuori), wie endlich durch die aus dem 13.]ahr-
hundert stammenden Arbeiten des Franziskaners Jacobus und
des Andrea. Taii (Baptisterium zu Florenz), oder durch die
besseren zu Ende desselben jahrhunderts entstandenen Mosaiken
des Jacopo Torriti in Rom (S. Giovanni in Laterano und Santä.
Maria Maggiore) und endlich des Pietro Cavallini, welcher, in
seinen späteren Arbeiten schon unter Giottos Einüuss, die Reihe
der Cosmaten beschloss. Die Verdienste der letzteren waren
übrigens vorher mehr auf tektonischem, als auf eigentlichem
Musivgebiete gelegen.
Immerhin aber hebt sich das italienische Mosaik durch die
Vorzüge seiner Tradition und Schule noch vorteilhaft ab von der
gleichzeitigen Wand-, Miniatur- und Tafelmalerei Italiens. Von
Wandgemälden ist nicht mehr allzuviel übrig, Was trotz_Ver-
fall oder Restauration noch eine sichere Beurteilung erlatrbte,
doch lässt sich aus den noch in Desiderius' 111. Zeit fallenden
Wandgemälden von S. Angelo in Formis bei Capua oder ans
jenen in der Unterkirche von S. Clemente wie in der Sylvester-
kapelle von Quattro Coronati in Rom schliessen, dass diese
Arbeiten in dem Grade besser gelangen, in welchem sie sich an
musivische Vorbilder anschlossen und je weniger sie aus neuer
Erfmdung entsprungen waren. Noch geringer, unbeholfener und
dilettantischer sind die Miniaturen, wie sie die aus dieser ÄZeit
stannnenden Codices der Bibliotheken della Minerva, di San
Paolo Ifuori und Barberini in Rom wie des Klosters Monte-
cassino zeigen. Ebenso ist das Tafelbild bis zur letzten Zeit
des 13. Jahrhunderts dürftig und abgewelkt, ohne Richtigkeit
der'Formen, ohne Schänheit und ohne entsprechendes Kolorit.
Selbst an jenen Orten, wo sich die Pinselthätigkeit bereits
an bestimmte Namen knüpfte und wo sie der meisten PHege
genoss, wie in Lucca, Pisa, Siena, Arezzo und Florenz.
Denn auch Maler, welche sich in ihrer Zeit eines gewissen
Rufes erfreuten, gelangten in ihren bezeichneten Tafelbildern
nicht weit über die anonymen Kruzifuv, Madonnen- und Heiligen-
bilder hinaus, wie sie uns seit dem aus- dem 11. Jahrhundert
stamnlenden Kolossalcrucifrxus in S. Micchele zu Lucca mehrfach