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Die
deutsche
Malerei
des
und
Jahrhunderts.
Näher dagegen steht ihm ein westfiilischel" Künstler, nach der,
jetzt zerstreuten Resten eines Altarwerkes von 1465 aus der
Klosterkirche zu Liesborn Me i st e 1' v o n L i e s b 0 rn genannt. Wie
keiner seiner Zeitgenossen weiss dieser das Naturstudium der Niederz
länder mit der idealen Anmut Stephan Lochners zu verbinden,
und wenigstens die erhaltenen Stücke des Liesborner Altars, vol-l
Welchem sich wsechs Halhüguren von Heiligene. in der NationaL
galerie zu London, und andere Fragmente bei Herrn Lüb auf
Schloss Hamm und im Museum zu Münster beünden, verraten
engeren technischen Zusalnmenhang mit den Niederländern, 2x15
ihn Meister Stephan aufzuweisexu hatte. Ans seiner Werkstatt
starmxlen die vKreuzigungsbildera in Lippborg und in der Hühem
kirche zu Soest, der vPassionsaltarca zu Süninghausen und anderes_
Im weiteren Verlauf überwiegt auch in Westfalen die realistisehe
Richtung, Wie im xSippenaltam der Wiesenkirchc zu Soest von 147 3,
und in den jetzt im Museum zu Münster befxndlichen Flügeln des
Altars von Wiesenfeld, als dessen Urheber Johann Kürbecke
aus Münster wahrscheinlich ist, oder in einigen Altarwerken des
-Gert v o n Lo n aus Geseke bei Paderborn, gleichfalls im lVfuseum
zu Münster, dessen 'l'hätigkeit jedoch bereits überwiegend in das
16. Iahrhundert fällt. Wie damit die Thiitigkeit einiger mittel-
rheinischer Meister der zweiten Hälfte des 15. Jahrh, zusammelb
hängt, vermägen wir in Ermangelung datierbarer Werke nicht sichel.
zu beurteilen. Wir wissen nur, dass Sebald Fyol und dessen
Sohn Konrad Fyol seit 1442 in Frankfurt a. M. ansässig und
angesehen waren.
Gegen Ende des I 5. jahrh. und darüber hinaus aber wirkten
in Käln einige sehr eigenartige Meister, unter welchen der nach
-dem Boissereeschen 'l'riptychon der Münchener Pinakothek Mei ster
des hl. Bartholom äus genannte Maler, nach zwei im Külner
Museum beündlichen Hauptwerken auch M eist er des T h o mas_
altars oder Meister d es Kreuzaltars genannt, der hervol,
ragendste ist. In gesteigerter Geschicklichkeit und Feinheit der
Detailausführung folgt er noch ganz der Typik der altkülnischen
Schule und ihren eleganten Formen, aber die empfmdungsvolle
Idealität streift schon zumeist an barocke Koketterie und verzen-te
wSentimentalität, Wie kein früherer Külner sucht ausserdem der
Künstlef die Kirchlichkeit seiner Werke durch engeren Anschluss
an plastische und vorab statuarische Formensprache zu steigem,
fdie vielleicht auf oberrheinische Einüüsse zurückzuführen ist.
Derselben Richtung, aber in etwas verwaschener Behand_
lung gehürt der Kälner Maler an, Welcher nach dem Hackenayschen