Volltext: Geschichte der Malerei vom Anfang des 14. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts

kälnische 
Die 
Schule. 
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doch thatsächlich von einer schwächeren Hand der gleichen 
Werkstatt herrührt. Noch haftet den Gesichtern und besonders 
den Weiblichen die Külner Typik mit der kleinlichen etwas 
gezierten Behandlung an, auch ist die Landschaft insoferne noch 
nicht im Sinne der Niederländer durchgeführt, als die hügeligen 
Gründe noch in idealer Bläulichkeit ohne entsprechende Abtsufung 
und Perspektive ausgeführt und statt der Luft vielmehr auf Gold- 
grund gesetzt sind; aber sonst ist, namentlich im Detail das Natur- 
vorbild näher gerückt und zum Teil meisterlich wiedergegeben. An 
die sieben Tafeln des wMarienlebensa (K1. B. 619) in der Pinaklothek 
zu München reiht sich eine achte in der Nationalgalerie zu London, 
wozu bei vüllig gleicher Behandlung ein datiertes Altarwerk von 
1463 in der Kirche zu Linz am Rhein, ein anderes in der Spital- 
kirche zu Cues an der Mosel, eine Kreuzabnahme im Museum 
zu Küln und andere 'l'afe1n in den Galerien zu Küln, München 
und Berlin wie in S. Kunibert zu Küln kommen. Von den zahl- 
reichen anderen, derselben Werkstatt angehürigen schwächeren 
Bildern nennen wir die wPassionsvorstellungena einst im Lyvers_ 
bergschen Besitz, jetzt im Museurn zu Käln, xMariens Tempelgang 
und Toda von 1473 (K1. B. 511) und die wAnbetung der Känigex 
im Germanischen Museum zu Nürnberg. Unter den verwandten 
Bildern lässt sich eine Gruppe besonders ausscheiden, welche man 
nach einem Bilde des Kälner Museums Werke des Meisters 
der Verherrlichung Mariens genannt hat, und welche dem 
Stile nach zwischen der Art des Meisters Stephzm und jener des 
Meisters des Marienlebens stehen. 
Selbständiger als der Maler der Verherrlichung Mariens 
erseheint der gleichzeitige Külner Maler, welchen man nach einigen 
Bildern im Chor von S. Severin zu Küln Meis ter von S. Severin 
genannt hat, obwohl die vAnbetung der drei Künigex im Museum 
zu Küln für seine Eigenart sprechender wäre. Ohne besonderen 
Schünheitssinn unterscheidet sich dieser von dem Meister des Marien- 
lebens durch seine trockenen Härten und inSbesondere durch das 
langgezogene Oval seiner Käpfe, welche Eigenschaften keinen 
Zweifel ermüglichen, dass auch die sHimmelfahrt Nlariäu in der 
(Sfalerie zu Augsburg, nChristus am Ülberga und die waBeweinung 
Christia in der Pinakothek zu München und ein Üüngstes Gerichm 
im Museum zu Käln von derselben Hand sind. Noch etwas 
weiter von dem Meister des Marienlebens entfernt sich der nach 
einem Werk des Külner Museums als M eister des Georgen- 
altars unterschiedene Maler durch seinen derben Naturalismus 
und durch die schweren knochigen Extremitäten seiner Gestalten.
	        
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