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Die
deutsche
des
Malerei
und
jahrhunderts.
Konrad v0 n S oest begegnet. Sein mit 1404 datiertes Triptychon
der Kirche zu Nieder-NViIdungen mit xSzenen ans dem Leben
Christi. und Einzelheiligenf: unterscheidet sich übrigens durch
geringere koloristische Eigenschaften, nämlich durch eine helle
und kalte Buntheit von den g1eichzeitigen K61ner Arbeiten. Auf
dieselbe Hand deutet die Tafel mit dem 2111. Nikolaus umgeben
von vier Heiligen und der Stifterfamiliew in der Nikolaikapelle
zu Soest und eine wKreuzigunga in der Kirche zu Warendorf,
während die Darste11ungen aus dem wMarienlebenr: auf zwei in
der Kirche zu Fründenberg beiindlichen Altardügeln mehr An-
schluss an Küln zeigen.
Um einen Riesenschritt vorwärts ging in der ersten Hälfte
des x5. Jahrhunderts in Küln Meister Stephan Loch ner ans
Meersburg am Bodensee, gest. zu Küln x452. Schon A. Dürer
schreibt dem Meister Stephan ein Hauptwerk zu, nämlich das
zwischen 1440 und 1450 für die Rathanskapelle zu Küln enb
standene Triptychon mit der xAnbetung der Känigecc im Mittel-
bild, den xScharen der hl. Ursula und des 111. Gereonx auf den
Innenseiten und der nVerkündigungK auf den Aussenseiten de!
Flügel. Die gesteigerte Rea1ität der Formensprache, die detaillierte
Durchführung Wie die an die Stelle der früheren T emperzunalerei
gesetzte Oltechnik lassen einen starken Einf1uss des Genter A1tar_
werks nicht bezweifeln, ebensowenig ist aber auch zu übersehen,
dass der Meister sich der Fesseln des obengeschilderten Külnel-
Idealstils nach Gesichtstypen und ho1dse1ige1n Ausdruck nicht zu
entschlagen vermochte. Demselben Meister dürfte woh1 auch die
aMadonna mit dem Veilchen und einer Stifterina im erzbischüflichen
Museum, vielleicht auch die xMadonna im Rosenhaga im städtischen
Museum zu Küln beizulegen sein. Andere Werke verraten bei
gleicher Richtung verschiedene Hände, wie das wjüngste Gerichtq
im städtischen Museum zu Käln, oder Gehilfenarbeit wie der
Flügel des letzteren Bildes, an den Aussenseiten wsechs Heiligeg
(Pinakothek zu München), an den Innenseiten wAposte1martyrienq
(StädeTsches Institut in Frzmkfurt) darstellend. In die Reihe der
Schülerarbeiten gehürt dann die xDarstellung im Tempek von 1447
in der Galerie zu Darmstadt (K1. B. 61), wie das Altarwerk von
Haisterbach in der Pinakothek zu München.
Einen erheblich weiteren Fortschritt auf dem realistischen
Wege und im Studium der gleichzeitigen N iederländer zeigt
der seinem Namen nach unbekannte M ei s t e r d es M ü n c he n e 1-
M ar ienlebe ns , früher M e ister der Ly vers bergschen
P as sio n genannt, welche letztere Serie im Museum zu Küln