Volltext: Geschichte der Malerei vom Anfang des 14. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts

kälnische 
Die 
Schule. 
I2I 
Engeln und 11h. Frauen beweinten Schlnerzensmanm: zurückblieb. 
Der Künstler, Welcher schon 1 3 59 als kaiserlicher Hofmaler er- 
scheint, erhält 1367 als ,Familiaris 'l'heodericus' für den kunst- 
reichen Bilderschmuck der käniglichen Kapelle Abgabenfreiheit. 
Dass Meister Dietrich schulbildend mehr als Tbmmaso oder 
Wurmser leistete, scheint ans den Wandgemälden der Wenze1- 
kapelle des Doms zu Prag oder aus der Serie der unteren Marien- 
_kape11e von Karlstein mit der aReliquierxüberreichung durch 
KarIIV. und dessen erste Gemahlin Blanche von Valoisx, der 
aRingübergabe an Wenzelx und dem wReliquienkult Karl  
hervorzugehen. An den zwei um 1380 gemalten ausdrucksvollen 
Tafeln im Rudolphinum zu Prag wMadonna mit dem Kind von 
Karl IV. und Wenzel unter Assistenz ihrer Patrone adorierte und 
die wLandesheiligen Veit, Ludmilla, Prokop und Adalbert nebst 
dem Stifter Orfko von Wlaschinm (K1. B. 397) kännte man sogar 
Theodorichs eigene Urheberschaft annehmen, Wenn sie nicht 
einigen Fortschritt gegen die Darstellungen in der Kreuzkapelle 
und geringere Derbheit in den Kürperfonnen verrieten. Sie er- 
scheinen auch verwandt mit den Altarflügeln von 1385, welche 
nach ihren Inschriften Reinhart von Mühlhausen, Bürger von 
Prag, in seiner Heilnat Mühlhausen am Neckar gestiftet, auf der 
Empore der Kirche dieser schwäbischen Stadt erhalten sind. 
Ganz von Karl des IV. Kunstliebe getragen, verlor aber die 
bühmische Malerei ihre Bedeutung sofort wieder, ais im jahre 1378 
dieser Mäcen die Augen geschlossen hatte, und Wenzels Miss- 
regierung wie die Hussitenbewegung der Kunst jede Gelegcnheit 
verengten. Und auch als nach den Utraquistenstürmen die Malerei 
sich wieder alhnählich hob, hatte sie wenig mehr von der Eigen- 
art der Zeit Karl IV. bewahrt, sondern zehrte zumeist vom Import 
und von dem leitenden Stil Nürnbergs. 
Die 
külnische 
Sehule. 
In der Zeit des bähmischen Kunstaufschwungs regte sich 
auch an verschiedenen Punkten des Rheins gesteigerte Mal- 
thätigkeit. S0 ünden wir an der Schweizergrenze Miniaturarbeit 
mit vermehrter realistischer Tendenz. Vom Oberrhein (Strass- 
burg) sahen wir Nikolaus Wurmser nach Prag berufen, Am 
Mittelrhein muss das tüchtige Altarwerk mit xMaria und der 
hl. Sippe nebst den hhl. Servatius, Agnes, Barbara und Dorotheaa, 
einst zu Ortenberg in Oberhessen (K1; B. 49 und 63x) und das
	        
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