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Italiens
Die Malerei
Quattrocento.
Arbeiten Mantegnas und Peruginos im Zimmer der Markgräün
Isabella von Mantua den jetzt im Louvre beündlichen wMusenhof
Isabellensa. Von seinen Nachfolgern mägen Erco 1 e Grandi II,
und Domenico Panetti, der letztere übrigens schon 1512
vor seinem Meister verstorben, hervorgehoben werden.
Bologna hatte in der zweiten Hälfte des Quattrocento nur
einen eigenen Meister von Bedeutung aufzuweisen, nämlich
Francesco di Marco Raibolini, genannt Francia. Geb_
zu Bologna 1450 war dieser vom Goldschmied und verdienten
Medailleur zur Malerei übergegangen, wozu wohl Mantegna bei
seinem Aufenthalt zu Bologna i. j. 1472 die Anregung gegeben,
während Costa den Unterricht besorgte. Für seinen Stil aus_
schlaggebend wurde aber, nachdem er bereits mehreres gemalt,
die Art Peruginos, ohne dass persünliche Beziehungen zu demselben
nachgewiesen werden künnten. Schon in der xMadonna mit
Heiligena von 1490 in der Misericordia zu Bologna. erscheint
das Übergewicht des Umbriers zweifellos, und wenn auch weiterhin
Einwirkungen von Ferrara, Florenz und Venedig nebenher gehen,
so verhält sich doch Francia zu Perugino im ganzen ungefähr
wie Cima zu Giovanni Bellini. In der wMadonna mit Heiligen
und Engelna von 149g in S. Jacopo Maggiore zu Bologna wie
in der vAnbetung des Kindesx aus dem gleichen Jahre in der
Pinakothek zu Bologna (K1. B. 243) erreicht er sogar eine Voll-
endung, Welche ihn den besten Meistern seiner Zeit anreiht.
Einen letzten Zuwachs seiner künstlerischen Qualitäten
scheint er endlich noch 1503 aus einem Besuch in Florenz und
zwar wahrscheinlich durch Berührung mit Lionardo da Vinci
und Lorenzo di Credi geschüpft zu haben. Davon geben die
zMadonna mit dem Christus- und Johannesknaben nebst vier Hei_
ligenc in der Nationzdgalerie zu London, die wMadonnac der
Eremitage zu St. Petersburg B. 14) insbesondere aber das
schüne Freskenpaar im Oratorium von S. Cecilia zu Bologna, die
nVermählung der hl. Cäcilia mit Valerianusa (K1. B. 18 3) und die
vBestattung Cäciliasa darstellend, das sprechendste Zeugnis, indem
der Zauber dieser wie der unmittelbar folgenden Schüpfungen
wie der wVerkündigunga in der Pinakothek zu Bologna und der
wAnbetung der Künigfx: in der Galerie zu Dresden, nur durch
solche Beziehungen erklärt werden kann. Auch im Bildnis leistete
Francia Anerkennenswertes, wie das Porträt des Ev. Scappi in
den Uffrzien (K1. B. 615) beweiät. Erst in der Pietä von 1515
im Museum zu Turin ünden sich Spuren von Ermattung. Sein
bald darauL am 5. Januar 1517, erfolgter Tod hängt sicher nicht