Die
paduanische
Schule.
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haltenen Wandgemälderesten einigen Anschluss an seinen jürlgeren
Genossen Mantegna wie an Jacopo Bellini verrät, nalnentlich
aber Nicolo Pizzolo, welchem Vasari die treffliche wHimmel-
fahrt Mariäx an der Schlusswand der Christophoruskapelle zu-
schreibt und der sieher auch an den Fresken der linken Lang-
seite derselben Anteil hat. Nach der grossen Ähnlichkeit dieser
mit den Arbeiten von Mantegnas Frühzeit darf man wohl an-
nehmen, dass der frühe gewaltsanre Tod dieses händelsüchtigen Vor-
läufers Mantegnas eine bedeutende Entwickhlng unterdrückt habe.
Squarciones paduanische Schule würde aber neben der
venetianischen sehr minderwertig erscheinen, wenn nicht aus
ihr neben den genannten Malern auch einer der grüssten Heister
des Quattrocento hervorgegangen wäre. Es war das Andrea
Mantegna, 1431 geboren und als zehnjährige Waise von Squar-
cione adoptiert. Schon seine frühest datierten Arbeiten zeigcn
seine Üluerlegenheit über die Schuleir So das Wandgemälde mit
den whh, Bernhardin und Antoniusk vo111452 im Portal-Tympanon
von S. Antonio in Padua und der wLukasaltar-cc von 1454, der
aus S. Giustina in Padua in die Brera nach Mailand gelangt
ist, wie die aus dem gleichen Jahre stammende wEuphemiaa im
Museum zu Neapel, Vor allem aber seine um 1448 in Angrift
genommenen Malereien in der Christophoruskapelle der Eremi-
tani, welche wohl noch in Gemeirrschaft -mit Pizzolo begonnen,
an der linken Langseite oben Üakobus und die bijsen Geistelv:
und xdie Berufung der Heiligen zum Apostelamtrc, in den von
dem jungen Nleister allein ausgeführten Bildern der mittleren
Reihe aber wden taufenden "Apostek und das wVerhÜr desselbenr;
(K1. B. 136) darstellen. Sie zeigen den Stil Mantegnas im
wesentlichen bereits entwickelt; einfache Realität der ausdrucks-
vollen Gestalten in statuarisbher Haltung und der ihm eigen-
artigen nassknitterigen Gewandung verbunden mit klassischer
Architektur. Hinsichtlich der perspektivischen Anordnung nach
Massgabe des unterhalb stehenden Beschauers, wie auch hin-
sichtlich der Anempündung klassischer und donatelloscher Vor-
bilder und der archäol-ogischen Ruinenstudieh stehen noch hüher
die beiden unteren Gemälde der linken Langseite wAbführung
des Iakobus zur Richtstätter (K1 B, 211) und wl-Iinrichtung des
Heiligena, wie auch die nächstgenmlten Bilder der unteren Reihe
der rechten Langseite wHinrichtung des hl. Christophorusa .und
nWegschaffung seiner Leichee
Die vier letzten Gemälde, wie das grosse für S. Zeno in
Verona gemalte sMadonnenbild mit ach-t Heiligenc lassen ausser-