Volltext: Geschichte der Malerei vom Anfang des 14. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts

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Malerei 
Die 
im 
Italiens 
Quattrocento. 
einer Anzahl lilassischel" wie trecentistiscluer Vorlagen plastischer 
Art ausstattete, und einen grossen Kreis von Schülern nnd Ge- 
hilfen nm sich ansannnelte. Doch glauben wir nicht, dass er 
sich darauf beschränkte, die Werke seiner Gesellen mit seinem 
Unternehmer-Nalnen zu zeichnen, ohne selbst etwas zu malen, 
wenn auch das erhaltene Material zu spärlich ist, nm es zu be- 
weisen. Jedenfalls sind die zwei sicher nachweisbaren Gemälde seines 
Namens so ungleich, dass sie schwerlich einer Hand zugeschrieben 
werden künnen: nämlich das 1449-1452 entstandene Altarwerk 
mit der vGlorie des hl. Hieronymusx in der Galerie zu Padua 
äusserst gering, das aus dem Hanse Lazzara in die Berliner Galerie 
gelangte Madonnenbildchen dagegen sogar einem Mantegna nahe- 
stehend. 
Wie nicht selten Bestellungsnachrichten Squarciones Namen 
nennen, so steht dieser nach Vasaris Zeugnis auch an der Spitze 
als der Unternehmer eines epochemachenden erhaltenen Wand- 
gemälde-Cyklus. Dieser schmückt die Christophkapelle der Ere- 
mitani in Padua und umfasst die Leistungen einer Anzahl zum 
Teil noch nennbarer Gehilfen von verschiedenstem Rang, welchen 
kaum etwas anderes gemeinsam ist, als die Bekanntschaft mit 
den Schüpfungen der 1444-1450 in Padua thätigen Florentiner 
Uceello und Donatello. 
Unter den Schülern und Gehilfen Squarciones erscheinen 
recht schwach Bono da Ferrara, der sich übrigens in dem 
vHieronymllsa der Nationalgalerie zu London Schüler des Veronesers 
Pisano nennt, und Ansuino da Forli, welche den xdas Kind 
tragenden Christophorusf; und die wAdoration dieser Heiligena 
in der Eremitanikapelle mit ihren Namen bezeichneten. Sie tragen 
darin ihre unbeholfene Abhängigkeit von Donatello, speziell von 
dem Terrakottarelief des Donatelloschülers Giovanni da Pisa am 
Altar der Kapelle selbst, ohne weiteres Verdienst zur Schau. 
Ähnlich verhält es sich mit dem Dalmatiner Gregorio Schia- 
vone, der sich in dem Marienbilde der Berliner Galerie wie in 
dem Altarwerk der Londoner Nationalgalerie als Schüler des 
Squarcione bezeichnet, und mit dem ähnlich signierenden Marco 
Zoppo (Madonna der Galerie Manfrin in Venedig), welcher übrigens, 
wie auch Dario da Treviso, hauptsächlich mit Fassadenschmuck 
beschäftigt erscheint. An den Apparat der Squarcioneschen 
Werkstatt gemahnt dann Bernardo Parentino; welcher sich 
begnügt, seinen trecentistischen Byzantinismus mit klassischen 
Zierstücken aufzuputzen. Zu häheren Leistungen scheint sich 
jacopo Montagnana. erschwungen zu haben, welcher in er-
	        
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