Volltext: Geschichte der Malerei vom Anfang des 14. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts

paduanische 
Die 
Schule. 
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stehen als die Heiligenüguren, wie an der wMadonna mit zwei 
Heiligen und dem Donator Leonardo Loredanoa irix Dogenpalast 
zu Venedig (K1. B1. 118). Der Künstler lebte bis 1531. 
Vielleicht ebenfalls im Friaul gebürtig aber, wie sein Name 
zeigt, griechischer Herkunft war Marco Basaiti (Baxaiti). Bei 
Alwise Vivarini gebildet, entfaltete sich der Künstler zum herben 
Realisten, der, ohne auf den Reiz der Schünheit auszugehen, sich 
in neuen Gegenständen oder Auffassungen geüel. Nacheinander 
abhängig von Vivarini, Antonello, Bellini, Carpaccio, den Lom- 
barden, Lor. Lotto und Giorgione, und zwar nicht in der natür- 
lichen Reihenfolge, sondern in launenhaftem, oft zwitterhaftem 
Wechsel, hat er sich doch gelegentlich zu bedeutenden Leist- 
ungen, wie dem xkreuztragenden Christusa im Museum zu Rovigo 
oder der wHimmelfahrt Mariäa in S. Pietro auf Murano, erschwungen. 
Auch im Bildnisse bewährt sich seine Kunst, wie in dem männ- 
lichen Porträt der Akademie in Wien (K1. B. 518). Seine letzte 
Datierung fmdet sich auf dem Gcnrebild von 1520 in S. Pietro 
di Castello in Venedig.  In mancher Beziehung ihm verwandt 
erscheint Andr es. Cordeliaghi genannt Previtali, derjedoch 
nach dem 1502 gemalten Madonnenbild bei Graf Cavalli in 
Padua frühzeitig nach Bergamo übergesiedelt sein muss. Auf 
dem vOlbergbilda von 1512 in der Brera erweist er seine Kunst 
ganz lombardisiert, auf späteren Werken, wie in der vMadonnae 
der Nationalgalerie zu Budapest (K1. B. 1 10), dann wieder mehr an 
seine venetianische Schule gemahnend. Er starb zu Bergamo 
1528.  Noch widerwärtiger erscheint dann der mutmassliche 
Trevisaner Franceso Bissolo, als bewusster Nachahmer Bel- 
linis wPetrus de Ingannatisa (der Geteuschten) genannt, in dessen 
verblasener Formgebung der Bellinismus schwächlich ausklingt, 
neben welchem noch geringerer Nachfolger, wie Vittore di 
Matteo, Marco Belli, Andrea Busati und anderer über- 
haupt nicht näher zu gedenken ist. 
Die 
paduanisehe 
Sehule. 
Im 14. jahrhundert batte Padua. nur auswärtige Künstler 
von Namen beschäftigt. Die einheimische Kunst war auch noch 
äusserst gering, aIs der Paduaner Francesco Squarcione, 
angeblich" 1394 geboren, neben seiner Stickereiwcrkstätte und 
Schneiderei um 1430 ein ausgedehntes Malergeschäft eräffnete. 
Sein Verdienst bestand dabei hauptsächlich darin, dass er es mit
	        
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