IDQppeIChÖrige
Kirchen
VQII]
elften
ins
bis
vierzehnte
Jahrhundert.
Bamberg befolgten System ausgeführt. Eine Empore über dem Westchor öffnet
sich nach dem Langhause in einem Erker, dem nach seiner Bemalung so-
genannten "Plngelschörlein". Eine Erklärung dieses Westchores ist noch nicht
versucht worden; Nachahmung des Bamberger Vorbildes scheint uns eine nahe
liegende Hypothese, die wir noch durch die Nachricht stützen, dass auch die
Einweihung des Westchores im Jahre 1274 durch Berthold von Bamberg voll-
zogen wurde, ein abermaliger Beweis für die engen Beziehungen zwischen
Nürnberg und Bamberg.
Zu dem letzten LIDSCTCI" bayrischen Monumente, zur Jakobskirche in
Rothen bur g an der Tauber, wurde erst 1373 der Grund gelegt, als Neubau
an Stelle der älteren, sich als zu klein erweisenden Wallfahrtskirche zum heiligen
Blut. Ostchor und Schiff wurden 1436 vollendet, und nun erst begann man
mit dem Bau des Westchores über der tiefer gelegenen heil. Blutkapelle. Der
Patron der neuen Kirche ward Jakobus der Aeltere, dessen Altar im Ostchor
stand. Um nun das Andenken an die alte heil. Blutkapelle und ihre Ver-
ehrung nicht untergehen zu lassen, wird man zur Errichtung des Westchores
gesehritten sein, für den die bauthätigen Nachbarstädte Nürnberg, Bamberg und
andere mehr als ein Vorbild boten.
Wir gehen jetzt von Bayern fort zunächst an den Rhein, zur Abteikirche
Laach am Laacher See bei Andernach. Das Kloster Laach wurde im Jahre 1073
durch Pfalzgraf Heinrich U. bei Rhein gegründet. Nach seinem Tode setzte
zunächst sein Sohn Siegfried und dann die (Jrähn von Nickenich den Bau der
Klosterkirche fort. lm Jahre 1156 fand die feierliche Einweihung zu Ehren
der heil. Jungfrau und des heil. Nikolaus statt. Von diesen verschiedenen
über 80 Jahre vertheilten Bauperioden trägt die Kirche in ihrer Gesammt-
erscheinung kaum merkliche Spuren. Dennoch hat die genaue Untersuchung
mit einiger Sicherheit die zeitliche Aufeinanderfolge der einzelnen Theile constatirt.
Der älteste Bautheil ist der Ostchor sammt Querschiff; dann folgte das westliche
Querschiff mit Apsis und zuletzt das Langhaus. Auf die spätere Einfitgung
des Letzteren zwischen Ost- und Westbau führt man auch die Differenz in
den Zwischenweiten seiner Arkadenpfeiler zurück. Im Innern tritt das west-
liche Querschiff und seine Apsis gegen den Ostchor merklich zurück. Eine
Empore theilt dasselbe in zwei Stockwerke, deren oberes auf einem in der
Längenachse des Mittelschitfes stehenden Pfeiler ruht, so dass der Eindruck
eines Chores ganz verschwindet. Eine Bedeutung als solcher beanspruchte
hier .aber auch die Westapsis nie. Ihr Zweck war vielmehr von Anfang an
der, den wir schon im Eingange unserer Untersuchung und später öfter trafen,
der Zweck einer Grabstätte, hier speciell für die Stifter des Baues.
Ein in seiner Bestimmung dem eben besprochenen verwandtes Denkmal
Vgl.
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