Doppelchürige
Kirchen
V0 I'll
elften
bis ins
vierzehnte
[ahrhunderh
Eindrilck spiegelte sich wieder in seinem Dombau, bei dem die mannigfachsteil
Anklänge an Augsburg in den Details wie im Grundplan nachzuweisen sind.
Das Letztere gilt gleichfalls von der Kirche des Frauenstiftes Obermiinster
zu Regensburg, und zwar in einem solchen Grade, dass wir hier eine Ab-
hängigkeit von Augsburg als sicher hinstellen dürfen. Die Erbauungszeit dieser
Kirche fällt kurz nach der des Augsburger Domes. Auch hier wiederholt sich
vor dem westlichen Chore das Querschiff. Der gleichen Eigenthümlichkeit be-
gegnen wir in_Regensburg noch an der doppelchörigen Kirche St, Emmeran.
Dieser Bau erhielt eine westliche Krypta durch Abt Ramwold (980), um zahl-
reiche Reliquien zu bergen. Nach einem Brande und neuer Weihe wurde hier
1052 der Leichnam des heil. Wolfgang beigesetzt. Dass die 980 geweihte
Krypta schon einen Chorbau getragen, wird nicht berichtet, ist aber selbst-
verständlich. Will man dem (lamaligen Abt Ramwold nicht die selbständige
Erfindung dieser Anlage zuschreiben, so darf man wohl die ähnliche Disposition
anderer Kirchen als Vorbild hinstellen, zumal in denselben Jahren die Afrakirche
des nicht allzu fernen Augsburg ihren Westchor erhielt.
Auf bayrischem Boden bleiben uns jetzt noch drei Denkmäler zu be-
sprechen, die Kirche zu Nabburg in der Oberpfalz, die Sebalduskirche in Nürn-
berg und die jakobskirche zu Rothenburg an der 'l'auber.
Die Kirche zu Nabburg ist für unsere Frage eines der jüngsten Monu:
mente. Der Bau begann, nach Verlegung des Pfarrsitzes von Perschen, in der
zweiten Hälfte des vierzehnten Jahrhunderts. Sighart vermuthet, dass der Bau
von der Regensburger Bauhütte ausgeführt worden, da auch die Pfarre zum
dortigen Domkapitel gehörte. Der Westchor, über dessen Bestimmung jede
Nachricht fehlt, sei vielleicht als Kapelle für die Reliquien einer der Be-
gleiterinnen der heil. Ursula errichtet. Das in Bayern überhaupt häufige und
zumal in Regensburg an zwei Kirchen auftretende Motiv des zweiten Chores
mag hier eingewirkt und sich als ivillkommenes Mittel zur Verherrlichung jener
Reliquien geboten haben.
Wie Nabburg gehört auch die Sebalduskirche zu Nürnberg schon der
sogenannten Uebergangszeit und zum 'l'heil der Gothik an. Die Stiftung fällt
in den Anfang des dreizehnten jahrhunderts, allein der Ausbau zog sich lange
hin. Wie in ihrer Baugeschichte wiederholt der Name des BiSChUfS Hßinrich
von Bamberg erscheint, so weisen auch Einzelheiten des Gebäudes entschieden
auf den Plintluss Bambergs hin. So „st0ssen die Seitenschiffe hier wie dort
auf zwei quadratische Westthtirme, die zwischen sich einen rechteckigen Raum
einschlicssien, welcher, wie der Ostchor von Bamberg, mit dem durch Hülfs-
gurte quer getheilten, aus sechs Kappen bestehenden charaktefistiSChßn (le-
wölbe tiberspannt istßl) Ebenso ist die Wölbung der Ap-SiS 118'311 dem in
Utte,