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achten
elfte Jahrhundert.
bis ins
eine "fulgentissima ecclesia, omnibus illius temporis ecclesiis praestantissima",
dem Salvator und dem heil. Richarius geweiht. In ihrer Beschreibung nennt
Hariulf "ab oriente ingentem turrem post cancellum, et interposito vestibulo
aliam turrem versus occidentem priori aequalem. llla autem, quae ad orientem
vergit, prope locum sita est, quo S. Richarius sepulturam habuit. Sepultura
autem ipsa ita posita est, ut a parte pedum ipsius sancti altare sit in loco
editiori, et a parte capitis S. Petri apostoli ara persistat. Turris ergo orientalis
cum cancello et butico S. Richario dicata est, et turris occidentalis in honore
S. Salvatoris specialiter est dicata, ubi etiam in gyro deintus hos versiculos
scribere fecit memorabilis Angilbertus etc."
Der Grundplan der Kirche, den wir hiernach reconstruiren, wird mit den
Andeutungen, die Graf gegeben, nicht überall harmoniren.
Der Östliche Theil der Kirche besteht aus der turris orientalis, d. h. dem
Vierungsthurme (A) nebst den beiden Kreuzesarmen (B und C), sowie dem
buticum, dem Chorhatlpt welches, entsprechend dem Westabschluss der
Kirche, bei dem der gyrus erwähnt wird, wohl in einer Apsis endete. Nach
Westen schliesst sich das dreischiffige Langhaus mit der turris occidentalis
(G) und der Westapsis, gyrus (H) an. Etwas ostwärts von der turris occiden-
talis stand im Mittelschiff der Altar des Johannes (n) "secus jantias." Diese
Eingänge verlegt Graf in die westliche Schmalseite (i und k). Aber ebensowohl
können wir sie an den Langseiten annehmen (l und m), denn da die Kirche
den nördlichen Abschluss der ganzen Klosteranlage bildete, befand sich für die
Insassen desselben jedenfalls ein Eingang zur Kirche in deren Südseite, eine
Einrichtung, die die Benedictinerklöster selbst im Orient festhielten, obwohl
die dortigen Klosteranlagen sonst eine inmitten derselben frei stehende Kirche
zeigen. Eine entsprechende Thür im nördlichen Seitenschiff (l) diente dann
den Laien ausserhalb des Klosters als Eingang. Neben diesen Thüren können
auch die in der westlichen Schmalseite bestanden haben, wie wir eine ähnliche
Anordnung in St. Gallen finden werden. Fünf Altäre sind in der Längenachse
der Kirche aufgestellt. In der turris occidentalis stand der Altar des Salvator
vor welchem eine Abteilung der Sänger ihren Platz hatte, den wir uns wohl
durch Schranken abgegrenzt zu denken haben. Oestlich davon stand der Altar
des johannes (n) „secus januas", im westlichen Teile des Mittelschiffes. Dann
folgt der Platz für den zweiten Sängerchor, und auf diesen, im Osttheile des
Mittelschiffes vor den Schranken des Sanctuariums, der Altar des heil. Kreuzes
Hinter ihm begann das Presbyterium selbst. In diesem stand in der
Vierung der dritte Sängerchor. Diese Vierung war prope locum sita, quo
I) Als Beispiel verweisen wir auf die Kirche des ehemaligen Benedictinerklosters Daphni
an der heiligen Strasse zwischen Athen und Eleusis, im dreizehnten Jahrhundert die Grab-
kirche der Herzöge de la Roche von Athen.