Doppelchöre
der
ältesten
Zeit
in
Afrika.
Bei einer chronologisch geordneten Betrachtung müssen wir zunächst
einige der ältesten christlichen Denkmäler Afrikas berühren, obwohl dieselben,
als ausserhalb der Entwickelung der abendländischen kirchlichen Baukunst
stehend, keinerlei Einfluss auf die später zu behandelnden Monumente Deustch-
lands und seiner Nachbarländer geübt haben.
Voran steht ein Denkmal, das uns heute nicht mehr als die Thatsache
einer doppelten Apsis bietet, deren Erklärung wohl schwerlich jemals wird
gefunden werden, die Basilika zu Erment (Hernionthis) in Aegypten. 1) Das
ACUSSCTC Zeigt, wie bei anderen ägyptischen Kirchen- und Klosterbauten, eine
geradlinige Mauermasse; die Tribuna springt, wie bei der Basilika zu Deyr-
Abu-Faneh, zu Philae und Ibrihim, in das fünfschiffige Innere vor, 2) und eine
gleiche eingebaute Nische sehen wir gegenüber an der westlichen Schmalseite.
Dieser Einbau einer zweiten Apsis wiederholt sich zunächst nach dem
Jahre 475 3-11 der Basilika des Reparatus zu Orleansville (dem alten Castellum
Tingitanum) in Algier. 3) Die Gründung der Kirche fällt, wie eine Inschrift
l) Description de YEgypte; Architecture, Tom. I, pl. 97, Hg. 5- 7.
2) Grundriss von Deyr-Abu-Fäneh bei Kugler, Geschichte der Baukunst, Bd, I, S, 376,
Ibrihim bei Gau, Neuentdeekte Denkmäler von Nubien, Tafel 53. Beispiele einer nach innen
eingebaute" APSiS finden sich ausser in Afrika auch im Orient, z. B. an der Basilika zu Roueieh
(s. Voguä, Syrie Centrale, tab. 68) u. a. vgl. Schnaase, Geschichte der bild. Künste, 2. Anti.
Bd. III, S. 45. A, 2. Mothes, Die Basilikenform, S. 29 ff-
3) Vgl. Prevost in der Revue archeologiqtle, Tom. IV, p 659 ff. u. p. 800. Grundriss
bei Kugler, a. a. O. S. 372 vgl, Schnaase, a, a. O. S. 37, A. u. S. 127 f. Die Basilika ist
neuerdings, wie ich 1880 aus dem Munde eines Reisenden vernahm, verschüttet und darüber
ein baumbepflanzter Marktplatz angelegt.