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Piautta.
Musikanten spielen; der Winter hat einen weissen Schneemantel
über den Platz gebreitet, doch die Sonnenstrahlen hüpfen darauf und
lassen ihn grell in tausend Reflexen leuchten.
Die Herkunft aller dieser Bilder ist leicht kenntlich. Fast alle
neapolitanischen Maler studirten in den 7oer Jahren in Rom bei
Fortuny, und in die Heimath zurückgekehrt, bemerkten sie, dass
auch das moderne Volksleben Dinge biete, die kokett in Fortunys
Tonleiter passten. Aus der polychtoinen Pracht der alten Kirchen,
den rothen Talaren der Geistlichen, der bunten Kleiderpracht des
Landvolkes, der fröhlichen Lumpenherrlichkeit der neapolitanischen
Kinder setzten sie ein farbenfreudiges, modernes Rococo zusammen,
Während der Spanier, um seine Himmerndeii Eliiecte zu erzielen,
noch in die Vergangenheit geiiüchtet war.
Ein grosser Theil der Itallienei" thut das noch heute. In zahl-
reichen, von Sammet und Seide blitzenden Costtimbildern aus dem
17. und 18. Jahrhundert feiert die bunte Farbenfretidigkeit des Süd-
länders noch immer gern ihre Orgien. Buntßrbige Schleppen
rauschen, rosige Amoretten lztchen von den Wänden hernieder,
venezianische Kronleuchter verbreiten ihren strahlenden Glanz: Keine
andere Epoche der Culturgeschichte macht es dem Maler so leicht,
saftig blühende, volltönende Farbenakkorde erklingen zu lassen. Der
prickelnd geistreiche, in Farbengltith leuchtende Fa-vrelio, der gleich
Fortuny wie ein Triumphator in die Kunstwelt einzog und gleich
jenem, kaum 37 Jahre alt, nach kurzer glänzender Laufbahn, ihr