Kuchlmg
hßiligz
Antonius.
die Verspotttlng Christi, die Himmelfahrt, die Kreuzabnahme, Christus
auf dem Meere wandelnd, die Atifcrwecktmg der Tochter des Jairus,
die Austreibung der Wechsler aus dem Tempel, die Marien am Grabe,
Salve Regina, Magdalena, die dem Auferstandenen begegnet, sind
die Hauptstationen seines grossen christlichen Epos, und alle diese
Bilder sprachen in ihrem phantastischen Naturalismus eine neue,
revolutionäre Sprache. Es ist darin bald etwas von der mystischen
Ruhe des Orientalen, bald von der schnaubenden Leidenschaft
Eugene DelacroixÜ Er gab sich in ihnen als echtes Kind des
Landes der Sonne, als ein Freund flackernder, Himmernder Malerei.
Noch hart, schwer, dunkel und plastisch in den lkonoklasten, war
C1" ein farbenprangender Lichtanbeter in der vMagdztlenaa. Die Ver-
suchung des heiligen Antonius bezeichnet coloristisch wohl den
Höhepunkt seines Schaffens. Als Hallucination hatte Morelli das
Ganze gefasst. Der Heilige hockt am Boden, krallt die Finger.
schliesst die Augen, sich der Gedanken zu erwehren, die voll be-
gehrlicher Sinnlichkeit. in ihm lodern. Doch immer mehr ver-
dichten sie sich, immer deutlicher nehmen sie Körper an, ver-
Wnndehi sich in rothhaarige Weiber, die sich von allen Seiten aus
den Winkeln lösen. Unter der Matte quellen sie hervor, aus der
Tiefe der Höhle winden sie sich heran, selbst der XVindhauch,