Volltext: Geschichte der Malerei im XIX. Jahrhundert (Bd. 3)

XXXV. 
 diheatergeschicl;lichkeit. Wie vom 
Tode Claudio (Äoellos 1693 bis 
w,   zum meteorartigen Auftreten (iloyas 
    ein Jahrhundert lang vollständiges 
 14 .I_  Dunkel über der spanischen Kunst 
i.   gelegen, so brachte auch die erste 
 Hälfte des 19. Jahrhunderts keine 
 "Pfsß einzige originelle Künstlererscheins 
 tmg hervor, bis in den sechziger 
v. i-niiüvi,  Jahren FOITLIUY auftrat. 
  '  "l; Aus armen Verhältnissen war 
15     er hervorgegangen. Mit zxx'(3ll' 
 Jahren verlor er ,Vater und iVlLlI- 
  ter. Sein Grossvater, ein unter 
 Fofhml" nehmender abenteuerlicher Schrei- 
nernieister, hatte sich ein Wlachs- 
ligurencalvinet angelegt, das er von Stadt zu Stadt in der Provinz 
'l'arragon sehen liess. Der Enkel begleitete ihn, zu Fuss ging's durch 
alle Städte von Catalonien, der Alte zeigte die Vvlichsliguren, der 
Junge bemalte sie. Wenn er einen Augenblick frei hatte, zeichnete 
er, schnitzte in Holz und modellirte in Wlachs. liin Bildhauer sah 
seine Versuche. sprach davon in Fortunys Heimathsort und erreichte. 
dass die Stadt dem vielverstvrechenden Tlalente eine Pension von 
4,2 Fratncs monatlich aussetzte. Hiermit konnte liortuny vier Jahre 
lang die Akademie von Barcelona besuchen. 1837. neunzehn Jahre 
alt, erhielt er den Prix de Rome und trat noch im selben Jahre 
die römische Reise an. Aber während er dort die Bilder der alten 
Meister copirte, kam ein Ereigniss, das ihn in andere Bahnen zog. 
Der Krieg zwischen Spanien und dem Kaiser von hlarokko be- 
stimmte seine fernere Laufbahn. Fortuny war ein junger Mensch 
von 23 Jahren, sehr kräftig, eine untersetzte Figur. kurz angebunden. 
schweigsttm, entschlossen. an Anstrengungen gewöhnt. Der Aufent- 
halt im Orient, der fünf bis sechs Monate dauerte, War eine Ent- 
deckung für ihn, ein lireudenfiest. Er fand Gelegenheit, ein farben- 
reiches", wild bewegtes Volksleben aus nächster Nähe zu studiren. 
sah bexivundernd die flimmernden malerischen Episoden, die sich 
bunt vor ihm abspielten, die reichen (lostüme, auf denen die Sonnen- 
strahlen des Südens in hundert Reflexen hüpften. Namentlich als der 
Kaiser von Marokko mit seiner glänzenden Suite kam, den Frieden
	        
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