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bei dieser Gelegenheit den ersten Einblick in diese capriciöse, ge
heimnissxiolle, auf Contrasten aufgebaute Welt, die seitdem seine Do-
mäne ward. NVas der Verfasser der wPCtiICS Cardinala in Werten
ausgesprochen, das erzählte Renouard mit dem Bleistift. All diese
Tänzerinnen bei ihren Proben sind exakt gezeichnet, aber die Eleganz
ihres Liichelns, ihrer Finger. ihrer seidenen Strümpfe. ihrer graziösen
Bewegungen hat fast etwas, das. über die Natur hinausgeht. Renouard
ist ein Realist mit sehr viel Geschmack. Die Uebtmgen der jungen
Mädchen, wenn sie auf den Fusspitzen stehen. tanzen, sich verbeugen,
dem IJulwlikum Kusshiinde zuwerfen, sind in wenigen Strichen sicher
und breit gegeben. Die Oper ist für ihn ein Universum in nuce,
ein Resume von Paris, wo er alle Bizarrerien, alle Ausgelassenheit
und alles Traurige des modernen Lebens findet.
_ Zum Schluss sei Daniel Viwgv genannt. den eine grausame
Krankheit vorzeitig seiner Kunst entriss, noch bevor er sein Meister-
werk, die Ausgabe des Don Pablo de Segovia hatte vollenden können.
Auch er von Geburt Spanier eigentlich hiess er Daniel Vierge
Urrabieta war ein keckes, nervöses, delicates 'I'alent, dessen Illu-
strationen in den Pariser journalen ungemein pariserisch, geistreich,
fein und pikant sind. Ohne wie Dore einen viStilk anzustreben.
drückte er Alles mit einer Kühnheit und Natürlichkeit aus. der jede
Trockenheit meilenfern liegt. Im ritterlichen 18. Jahrhundert, der
Epoche der seidenen Schuhe, des Puders und der brüsseler Spitzen,
bewegte er sich am liebsten. Einzelne Blätter lassen fast an Goya
oder an die prickelnde Verve Fortunys denken.