Allendnzahl.
ist es unmöglich, den abendländischen Juden des I9. Jahrhunderts
zum Träger der heiligen Geschichten zu machen; ohne dass die Bilder
der Komik verfallen oder eine frivol spöttische Wirkung hervorbringen.
Ulzde fühlte das und setzte an die Stelle moderner Juden moderne
Christen. Er hatte, als er 1884, mit dem ersten Bilde dieser Art
hervortrat. schon vielerlei betrieben. Am 22. Mai 1848 in NVolkeubtirg
in Sachsen als der Sohn eines geistlichen Verwaltungsbeztmten geboren,
War er 1867 in das sächsische Garde-Reiter-Regiinent eingetreten,
machte als Oflicier den französischen Feldzug mit und stand bis I877,
zuletzt als Rittmeister, in militärischem Dienst. Hierauf wandte er
sich nach München, um Maler zu werden, entrichtete der Ritter- und
Harnisclnnalerei seinen Zoll und schwelgte im Colorit a la Makart.
1879 steht er in Paris an der Staffelei Munkacsyvs. Eine 1880 iin Pa-
riser Salon ausgestellte wClMlHYCUSCa und ein wFamilienconcertx waren
die Ergebnisse seines dortigen Aufenthaltes. Erst als er bei seiner Rück-
kehr durch Max Liebermann nach Holland gewiesen wurde, erlebte er
dort die Umwandlung seiner Anschauungen. Die wNiiherinnena und
der wLeierkastenmanns waren sehr ansprechende, auf alles Genrehafte
verzichtende Schilderungen aus dem holländischen Leben und nächst
denen Liebernianns die ersten Bilder, die die Münchener Maler mit
den Ergebnissen des französischen Naturalismus vertraut machten.