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den Knaben. Er wohnte in
einem alten, schindelgedeck-
ten Holzhaus, lagerte sich
auf grünen Matten am Berg-
abhang seines Dörfchens.
tumnielte sich zwischen blin-
kenden Forellenbiichen, die
gleich silbernen Bändern
durch die weichenWiesen des
Schwarzwaldes sich schlau
geln. Bis zum zwanzigsten
jathr hauste er in dieser wald-
stillen Idylle, dann arbeitete
er -wenigstens im Winter
eine Zeit lang bei Schirmer.
Doch er war zu alt für das
ABC. Weder sein Düssel-
dorfer Aufenthalt 1867, noch
ein solcher in Paris 1868,
noch eine Reise nach Italien
1874 und ein Aufenthalt in
München 187; (wo er be-
sonders mit Boecltlin, Leibl
und Trübner verkehrte) hin-
terliess bei ihm nachhaltige
EindrückeVictorMüllerallein
scheint durch einzelne seiner
Miirchenbilder anregend älüfillll gewirkt zu haben. 1876 nahm er, nach-
dem er eine simple Malerei sich angeeignet, die ihm genügend schien,
das mit tiefem Gefühl Erfasste erschöpfend zum Ausdruck zu bringen.
in Frankfurt seinen Wohnsitz und führte hier in seinem epheutiurchk
rankten Atelier unbekilininert um Misserfolg und Hohn ein einsames,
arbeitsvolles Leben. So lange die Piloty-Schule herrschte, fanden seine
anspruchslosen Bilder kein Verständniss. Sie erzählten keine Staats-
actionen, drängten sich nicht auf durch prangendc Asphaltmalerei und
gespreizte Gesten. Den Einen schienen sie schon der Farben wegen
zu grün und blau, den Andern in ihren harten Umrissen zu wenig
schön. ErstJals er 1889 im Münchener Kunstverein ausstellte, ver-
stztnd Deutschland die kindlich frischen Töne in Thomas Sprache.