DEUTSCHLAND
Toecklin
Spiel
Wellen.
deren Adern viel begehrliches Blut rollt, die lieben und lachen und
vinum novum trinken. Seinen Faunen kann man unter den Schaf
hirten der Campagna begegnen, jenen schwarzen, nach PLIHlSkCH-
art mit Ziegenfellen bekleideten gluthätigigen, struppigen Gesellen,
denen zwei Reihen weisser Zähne blendend wie Elfenbein im Munde
glänzen. Zu Kindern einer ausserirdischen Welt, wo andere Sonnen
und andere Sterne scheinen, macht sie hauptsächlich die Farbe, die
sie umiliesst.
Auch coloristisch gipfeln in Boecklin alle Bestrebungen des
I9. Jahrhunderts. Als Schwind und seine Genossen sich an die
Darstellung der romantischen Märchenwelt machten, lag auf der Farbe
noch ein Bann, nur leicht getuscht legte sie sich über die Zeichnung,
die als Hauptsache galt. In der prangenden Asphaltmalerei Makarts
endete die Periode, die durch fieissiges Studium der alten Coloristen
den verloren gegangenen Farbensinn wieder schulte. Mit Liebermann
leitete die Thätiglteit derer ein, die vom Studium der Naturübersetz-
ungen zu dem der editio princeps fortschritten. Boecklin als der erste