XXXIV.
FRANKR]
wo er sechsjahre blieb. Ende i"
der 60er Jahre tauchte er in f" .1:
London auf und wurde dort, f IÄÜlg Ä,
nachdem er die Lady Holland
und die Herzogin von West- ,
minster gemalt, bald ein ge- Ü" 1 1
suchter Porträtist. Seit 1872 "i 7
ist Paris sein YVohnsitz, wo Q _1
das feine, angelsächsische
Aroma, die niiSIlICIlSClICa Ori-
ginalität seiner Bilder bald i?
allgemeiner Bewunderung
wurde. Boldini gibt in seinen
Dainenbildnissen innner das
Allerneueste. Es ist, als ob XLIÄ. 432
er im Voraus wüsste, welche j
neue Mode die konnnentle g .iwf'
Saison bringt. Fast heraus- "w
fortlernd frech und doch be- f 17"!
strickend durch ihren ultra-
modernen Chic wirken seine 4_ i, i.
tieitusgeschnittenen Damen f f
rolus Durans Porträts haben i
nichts von dem nervener-
regenden Reiz, von jenem Ruhm!" Porträt
beunruhigenden Etwas, das
in Ausdruck und Gesten der eleganten Frau liegt. deren Excen-
tricität täglich neue Nüancen der Schönheit findtet. Das schwierigste
Element der Erscheinungswelt, die Bewegung, vermochte er nicht zu
packen. Boldinis Bilder sehen aus wie Ltrplötzliche kühne Griffe,
die in ilotten, witzigen Crzgvonstrichen einer scharfen Beobachtung
das Erfasste genial und schnell festbannen. Keinen Schmuck gibt es,
kein Bracelet, keine Säule und Draperie. Man hört die seidene Taille
über dem enggeschnürten Corset krachen, sieht den leichtbeweglichen
Fuss die lange Schleppe mit kühner Bewegung zur Seite schleudern.
Bald sind seine Wesen voll, üppig, in Kleidern nackt, aufgeregt und