DEUTSCHLAND
r" rr-iii r irie- f Grau des Himmels.
z " Am Sockel derNische
j t steht eine schwarz-
gekleidete junge Frau
j und blickt, das Haupt
Ff? ,Q4 in die Hand gestützt,
Es; mit tief umilorten
f "If ' Augen über die Flu-
then. ln lyrisch Wei-
i? .
Ü ' i" chen,schmeichelnden
Akkorden klingt die
l Landschaft im sLie-
13, i; böSffüllllngm Knos-
l (wir, pende Blüthenprztcht
"K deckt üppig die Bäu-
ij i", Ä me, ein Bächlein rie--
selt über lachenden
Rain. Ein junger
i j_ v. Mann schlägt die Sai.
QLQÄA Ä ten einer Leier und
Boecklin: Das Schweigen im Walde. 4 jqlngt da?" netäen
ihm, an einen bluh-
enden Busch gelehnt,
steht ebenfalls laut singend ein Mädchen. Im sGang nach EIDLIUSQ
gibt eine ernste Abendlandschaft den Grundton. Der Sturm wühlt
in den Kronen mächtiger Biiume und jagt am Himmel schwere Wolken
daher, über die unheimliche Abendlichter huschen. Die ganze Natur
schauert zusammen wie in fröstelnder Angst. ßBlCllJC bei uns, Herr,
denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneigte.
Boecklins grösste Schöpfungen aber bezeichnen eine noch höhere
Stufe. Nachdem er anfangs die lyrische Stimmung einer Landschaft
auf menschliche Figuren projicirt, gelangt er schliesslich dazu, die
Natur nur noch mit Wesen zu bevölkern, die wie die letzte Ver-
dichtung des Naturlebens selbst, wie die greifbare Verkörperung jenes
Naturgeistes erscheinen, dessen, kosmogonisches Wirken im 'Wasser,
auf der Erde und in der Luft er in einem seiner jugendwerke, den
Fresken des Baseler Museums, besungen. In solchen Bildern hat
er in der neueren Kunstgeschichte überhaupt keine Ahnen. Sein
Schaffensprincip beruht, möchte man sagen, auf dem gleichen über-