DEUTSCH
Geflde
seligen.
Heiterkeit, wo Schmetterlinge an den Blüthen der Bäume nippen und
Sonnenstrahlen neckisch das Meer umkosen, bildet die Umgebung
in dem Bilde, auf dem Psyche von Eros bekränzt wird. Und ist
Prometheus dargestellt, der an den Felsen geschmiedet seine Fesseln
zu sprengen sucht, so kämpft den Kampf des Titanen auch die ganze
Natur. Gewittergelbe Wolken jagen durch den Himmel, gespenstische
Blitze zucken, wüthender Sturm umtost das Gebirge.
Ganz ähnlich ist auf Boecklins älteren Bildern die StaPfaige in
innerliche Beziehung zur Landschaft gesetzt. Die geheimnissxiolle
Grundstimmung der Natur ergibt das Thema der dargestellten Scene.
Auf dem Bilde des wAnachoretena der Galerie Schack kniet am Ab-
hang eines steil emporsteigenden Berges halbnackt vor dem" Kreuze
des Heilandes ein Einsiedler. Rabenschwiärme fliegen kriichzend über
seinem Haupt, ein Stück blauer Himmel scheint unheimlich zwischen
wildgeformten Bitumen hindurch. Furchtbar ernst ist der Charakter
der Gegend, ernst und schwer auch die Qual in der Brust des Mannes,
der, die Geissel in der Faust, büssend sich ltasteit. Tiefe Melancholie
liegt über der vVilltt am Meerea. In wehrnüthigem Flüstern schlagen
leis ersterbende Wellen an's Ufer, der Wind weht klagend durch die
Cypressen, ein paar Sonnenstrahlen durchirren schüchtern das tiefe
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