Volltext: Geschichte der Malerei im XIX. Jahrhundert (Bd. 3)

DEUTSCH 
Geflde 
seligen. 
Heiterkeit, wo Schmetterlinge an den Blüthen der Bäume nippen und 
Sonnenstrahlen neckisch das Meer umkosen, bildet die Umgebung 
in dem Bilde, auf dem Psyche von Eros bekränzt wird. Und ist 
Prometheus dargestellt, der an den Felsen geschmiedet seine Fesseln 
zu sprengen sucht, so kämpft den Kampf des Titanen auch die ganze 
Natur. Gewittergelbe Wolken jagen durch den Himmel, gespenstische 
Blitze zucken, wüthender Sturm umtost das Gebirge. 
Ganz ähnlich ist auf Boecklins älteren Bildern die StaPfaige in 
innerliche Beziehung zur Landschaft gesetzt. Die geheimnissxiolle 
Grundstimmung der Natur ergibt das Thema der dargestellten Scene. 
Auf dem Bilde des wAnachoretena der Galerie Schack kniet am Ab- 
hang eines steil emporsteigenden Berges halbnackt vor dem" Kreuze 
des Heilandes ein Einsiedler. Rabenschwiärme fliegen kriichzend über 
seinem Haupt, ein Stück blauer Himmel scheint unheimlich zwischen 
wildgeformten Bitumen hindurch. Furchtbar ernst ist der Charakter 
der Gegend, ernst und schwer auch die Qual in der Brust des Mannes, 
der, die Geissel in der Faust, büssend sich ltasteit. Tiefe Melancholie 
liegt über der vVilltt am Meerea. In wehrnüthigem Flüstern schlagen 
leis ersterbende Wellen an's Ufer, der Wind weht klagend durch die 
Cypressen, ein paar Sonnenstrahlen durchirren schüchtern das tiefe 
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