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Heiliger
Hain.
kleinen Staliagehgtiren ausklingt. In solchen Bildern steht er etwa
auf einer Stufe mit Dreher, dein 1875 in Rom verstorbenen Meister,
der von der deutschen Kunstgeschichte schneller, als er verdiente,
vergessen ward. Denn Franz Dreber gehörte nicht zu den über ganz
Europa verbreiteten Classicisten, die im Sinne Prellers heroische Vor-
gänge in edle Landschaften verlegten, er war der Lyriker dieser stili-
sirenden Richtung, der erste, der den epischen Gehalt alter Mythen
nicht gelehrt illustrativ auffasste, sondern aus der landschaftlichen
Stimmung heraus entwickelte. Seine Natur lacht mit den Heitern
und trauert mit den Weinenden, strahlt Licht um den Freudigen,
hüllt sich in Sturm und Gewitterschauer um den Gequälten. Gilt
es das goldene Zeitalter darzustellen, so bildet den Schauplatz eine
weiche Sommerlandschaft, in der Alles Frieden, Unschuld und Selig-
keit athrnet. In seligem Frieden verläuft auch das Leben derer, die
den glücklichen Landstrich bewohnen. Schöne Frauen und Kinder
lagern auf der Wiese, sammeln Früchte, pflücken Rosen. Malt er
Odysseus, der am Meeresstrand sehnsüchtig ausspäht nach derfernen
Heimath, so liegt eine dumpfe Mittagsschwüle, weit und grau wie die
Sehnsucht, über der Gegend. Eine Frühlingslandschaft von sonniger