Volltext: Geschichte der Malerei im XIX. Jahrhundert (Bd. 3)

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DEUTSCHLAND 
und grandios ist die 
römische Carnpagna 
mit den Tirünimern 
der Gräberstrasse und 
den  
Rinderheerden, die 
traurig von den brau- 
nen Weiden herüber- 
blicken. Geheimniss- 
voll wie schlafende 
Dornröschen liegen 
die römischen Villen 
da in ihrer melanchoÄ 
lischen Mischung von 
Pracht und Verfall, 
von Leben und Tod, 
von Alter und Ju- 
gend. Hinter verwit- 
terten Brunnengrot- 
ten und dunkelgrünen 
Taxusnischen schim- 
weisse 
Statuen 
und 
Büsten 
hervor. 
Von 
mern gespenstisch 
hohen Terrassen rieseln in 
monotonen] Geräusch 
halbverfal] 
lene Wasserkü 
nste in 
stille XÄfeihel 
nieder, in denen braunes Farrenkraut und ephetiuniwtindenes welkes 
Strauchwerk sich spiegelt. Jahrhunderte alte Riesencypressen starren 
ernst in die Luft und schütteln, wenn der Wind weht, in klagender 
Frage die Häupter. Dann ein Sprung nach Tivoli und die ganze 
Scenerie ist verändert. Kerzengerad streben mächtig phantastische 
Felsen in die Höhe, üppig von Epheu und Schlinggewiichsen 11111- 
rankt. Bäume und Sträucher wurzeln in den Felsenspalten. Kopf- 
über wie eine Schaar Dämonen. die vom Blitzstrahl einer höhern 
Macht getrofien, stürzen die Fluthen des Anio mit heulendeni Ge- 
brüll in die 'I.'iefe. Dann Neapel mit seiner BlUIDCDPYLIClII und seinen 
Abendstimniungen von tiefer Rubinengltith. Blaue Winden umranken 
die Ballustradena der Schlösser. Hecken von Monatsrosen fassen die 
Wege ein , 
homerische 
in dunkelm Laub 
Welt von Sicilien 
schwellen die Orangen. Weiter die 
mit ihren vom Meer umkosten oder 
stürmisch 
umbrandeten 
Felsklippen, 
ihren 
blauen 
Grotten 
und 
tief-
	        
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