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DEUTSCHLAND
"TDFMQFFWÄV unga zur Seele sprechen
g P1. f f TV "f gemeinsam ist allen diesen
g. i: Malern, dass sie von einem
i, i literarischen, historischen
w" ff F 1 t u Stoff ausgehen. Sie inter-
Q". pretiren genau die von ihrem
_i Autor vorgezeichneten Ac-
ff i; S171 j tionen und umgeben die Fi-
guren mit fingirten Land-
f? F521; pigjfl schaften, die im Allgemeinen
"i denen entsprechen, die man
" T. als Wohnstiitten von Heroen,
Patriarchen oder Eremiten
sich vorstellt. Ihre Bilder
l. i sind Historien mit landschaft-
Bei Boecklin hat das Ver-
_ _e i; haltniss sich umgekehrt. Erist
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schafter und er istder grosste
1 Landschafter des 19. jahr-
t f hunderts, neben dem selbst
die Fontainebleauer als ein-
Boecklin: Felsensclalzzclai. SCltlgC Specialisten CfSClICl-
nen. Von ihnen hatte jeder
eine Landschzlft und eine Stunde, die "zu seinem Empünden am ver-
nehmlichsten sprach. Der liebte den Frühling und den thauigen Morgen,
der den kalten klaren Tag, der die drohende Majestät des Gewitters,
die blitzenden Effekte spielender Sonnenstrahlen oder den Abend
nach Sonnenuntergang, wenn die Farben zur Ruhe gehen. Boecklin
ist unerschöpflich wie die unendliche Natur selbst. Da besingt er
das schönheitsschwangere Fest des Lenzes; weisse Schneeglöckchen
leiten es ein, die geäderten Becher der Crocusblume grüssen es
jubelnd, Primeln in gelb und Veilchen in blau nicken lustig mit
den Köpfen und hundert kleine Bergströme stürzen kopfüber in's
Thal, um zu melden, dass der Frühling gekommen. Dort leuchtet,
blüht, duftet und klingt die Natur in allen Farben des Sommers.
Purpurstreifige Tulpen stehen an den Wegen entlang. Blumen in
blauen, weissen und gelben Reihen, Hyazinthen, Tausendschön,