XLIX.
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der einen Hand hält sie den Wrw-gii
Bogen des Amor, in der "Q 1'
andern wie Salome einen i, "i f
abgeschnittenen Miinuer- A.
kopf. Auf dem Blatte wLlCF
Calvarienbergk kniet vor - ; i.
dem Kreuze, an dem der ' H "
Heiland hängt, eine 1110- ;
derne Magdalena und blickt i. "i i,"
inbrilnstig, nicht mit reli- " e_ i
giöser Inbrunst hinauf: sie g
empfindet eine hysterische
Wollust im Anblick dieses B
natckten männlichen Flei- " P
sches. Und der Gekreuzigte
beginnt spöttisch zu lachen,
sein Gesicht verzieht sich zu a"
yankeehaftem, faunischen
Ausdruck. Die Arme lösen
sich vom Kreuz und um-
schlingen das erschreckte, j (E;
sich in Krämpfen windende
Weib. Wie das Gegenstück
dazu Wirkt die Versuchung
des heil. Antonius in der Klmvhffß T7117" 15'134-
Sammlun g Picard in Brüssel.
Ein magerer Mönch hat in mystischer Verzückung auf den Knien
vor einem Cruciiix gelegen. Sein ganzes Blut war in Wallung, seit
er jenes rothhaarige Weib gesehen, Abends am Brunnen, mit den
jungen vollen Brüsten, die sich so begehrlich abzeichneten, als sie
den Krug auf den Kopf hob. Zitternd drückt er seinen Mund auf den
Fuss des Gekreuzigten, umfasst flehend die Hüften der Statue, hoFft
vom Himmel ein Zeichen zu erhalten, dass Jesus ihm helfen, ihn
beschützen werde vor seinem eigenen Fleisch. Und das Holz er-
wärmt sich, beginnt zu leben, zu athmen. Da wo das abgehärmte,
dornengekrönte Bild des Erlösers hing, streckt ein herrlicher nackter
Weiberkörper sich aus, fein wie verdichtetes Licht. Sonnenstrahlen
vergolden wie mit einem Nimbus ihr Haupt, goldrothe Haare fallen
wirr auf die Schultern. Während der Priester ob des Wunders dem