Volltext: Geschichte der Malerei im XIX. Jahrhundert (Bd. 3)

XXXIV. 
FRANKRI 
 Grau des Regens und den 
 i glitzernden Schnee, der da 
 blau, dort violett und rosig 
 im Lichte schillert. Victor 
  , Binet und Re-nä Billotle haben 
i, V_  sich dem Studium des noch 
   werdenden armen Terrains 
  um Paris gewidmet, wo der 
  feine Beobachter so viel Ma- 
  lerisches und unentdeckt 
Poetisches findet. Binet ist 
  so zart, dass unter seinem 
F5  m9,) Pinsel alles edler zu werden 
 M,  ,  aß  scheint. Besonders gern malt 
    f? .1 er die Poesie der Dämmer- 
liif      ung, die die Formen weich 
      macht und die Büume grau- 
  . Y  grün färbt, die eintönige stille 
Rme, BUZÜHL Ebene, wo kleine Feldwege 
sich in mysteriösen Horizon- 
ten verlieren, das verlöschende Licht der Herbstsonne, das auf 
staubigen Landwegen mit abgefallenen gelben Blättern spielt. Rene 
Billottes Leben ist sehr vielseitig. Am Vormittag ist er ein hoher 
Ministerialbeamter, Abends der feine Gesellschafter in Frack und 
weisser Cravate, den Carolus Duran malte. Nachmittags in den 
Stunden der Dämmerung und des Mondaufgangs treibt er sich als 
Landschafter in den Pariser Vorortgegenden umher: ein sehr feiner 
Herr, der nur leise spricht, liebt er auch in der Natur besonders die 
Stunde, wenn das Mondlicht fein und leise die Formen überhaucht. 
Ein Steinbruch, über dem leichter Nebel lagert, ein blondes Getreide- 
feld in bläulicher Dämmerung, eine in bleichem Licht gebadete Wiese 
oder ein Stück Strand mit delicater feuchtigkeitsgeschwängerter Luft 
sind seine gewöhnlichen Scenerien.  
Wahr und fein zugleich zu sein, ist das Ziel, dem auch die 
Porträtmalerei in den letzten Jahren wieder besonders zustrebte. 
Während sie in den Jahren des Chicismus darauf ausging, der Per- 
sönlichkeit ihre Schönheit abzugewinnen, sie wortheilhafta zu malen, 
war sie später, als der Naturalismus Bastien-Leptiges im Zenith stand, 
bemüht, um jeden Preis den wirklichen Menschen zu erhaschen,
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.