Volltext: Geschichte der Malerei im XIX. Jahrhundert (Bd. 3)

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XLIX. 
FRANKREICI 
    ist jene räthselvoll mystische, 
 wenn die Sonne tintergegangen 
 151 und der Mond aufgeht, Wenn 
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322;    le Yen Ver essenheit brinvend. Und 
    y xQ. x„l. ä; 7 h 
 _  das Land, in das er fuhrt, ist ein 
     
 j 5'  feuchtes, nebliges Land, mit Dunen 
  und blassem Grun, unter einem 
  schweren Himmel, der nur selten 
   von einem blauen Hoifnnngsstrahl 
    durchzuckt ist, ein Land der Lethe, 
   W,   gemacht, sich selbst zu vergessen, 
  W ,  SlC sussen Qua en, einer unen  
i   liehen Mudigkeit hinzugeben. Die 
"LLEÄV?     "i? Motive seiner Landschaften sind 
hat,   ä     
i   immer sehr einfach, vielleicht von 
  j C einer gesuchten, nicht mehr einer 
 l 'l C       
n" es um ganz naiven Einfachheit. Er zeigt 
etwa den Eingang in ein Dorf mit 
ein paar Hütten, ein paar dünnen Pappeln und röthlichen Ziegeldächern, 
die sich im WCiSSllClICH Schatten des Abends baden.  Ueber die 
breite, von unregelmässigen Häusern umgebene Strasse einer Provinz- 
stadt klatscht Regen nieder. Es ist Nacht, am Himmel stehen schwarze 
Wolken, hinter denen leise der Mond hervorltwt In den Fenstern 
g  
der Häuser schimmern die Lampen und eine alte Postkutsche rollt 
schwer über das glitschrige Pflaster. Oder über ein einsames grünes 
Feld mit einer Windmühle und einem träg Hiessenden Bächlein haben 
fahle grüne Schatten sich gelagert. Unheimliches Schweigen deckt 
die Erde, nur am Himmel lebt es noch und ein Blitz zuckt, nicht 
pathetisch leuchtend, sondern wie ein silberweisser elektrischer Funke 
durch das schwarze Firmament. Corot allein hat Aehnliches gemalt, 
doch wo jener heiter ist, wirkt Cazin elegisch. Die einsamen Häus- 
chen sind von gespenstischem Grau. Wie in bebender Angst Schauern 
die Bäume zusammen. Feucht hängt der Nebel in den braunen 
Zweigen. Scheue Abendschatten huschen umher. Eine nordische 
Malaria herrscht. Zuweilen schreit klagend ein Seevogel. Man muss, 
ich weiss nicht durch welche Ideenverbindting, an russische Romane, 
an Nihilismtis, an Raskolnikoff denken. Man möchte sich am Raine 
des Weges hinsetzen   träumen    so wie Verlaine singt:
	        
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