Volltext: Geschichte der Malerei im XIX. Jahrhundert (Bd. 3)

XLIX. 
FRANKREICH 
S31 
Pzwi: 
Cluwannex: 
xacrd, 
et aux 
Muses. 
Eklogen über. Dort Archäologie-Colleg, Decorzttion und Theater, 
hier schlichte Poesie und lyrischer Zauber, eine märchenhafte Evo- 
cation aus ferner Vergangenheit, Legcndenstimmting, die das Alltäg- 
liche bannt. Nichts ausdrücken und darstellen will seine Kunst, sie 
will nur reizen und stimmen, wie Musik, die nmn leis aus der Ferne 
hört. Seine Menschen vollführen keine bedeutungsvollen Handlungen; 
auch keine gelehrten Attribute, wie sie Griechenland und die Renais- 
sance einführte, sind zu ihrer Charakteristik verwendet. Er nmlt nicht 
Mars, Hephästos, MiUCTVLI, sondern den Krieg, die Arbeit, den Frieden. 
Weder akademische Bellonen, noch Schwerterhiebe, Ritterrüstungen 
und Wehende Stand-arten bedurfte er, um im Museum von Amiens das 
Wort Beilum in die Sprache der Malerei zu übersetzen. Eine Gruppe 
erschiagenei" und trauernder XVeiber, kriegerische Reiter und eine ein- 
fache Landschaft war ausreichend, das Drama des Krieges in seiner 
ganzen Lmheimlichen Grösse zu beschwören. Aber nicht von akadem- 
ischer Dürre allein, auch von derber Erdenschxvere hält er sich fern. 
Die Schnitter, die auf seinem Gemälde wder Sommers arbeiten, sind 
modern in ihren Bewegungen, in ihrer ganzen Erscheinung, und 
gleichwohl wirken sie zeitlos, in ein Jenseits entrückt  wie Men- 
schen, die gestern gelebt haben könnten, aber auch vor tausend 
Jahren. Das ganze Dasein erscheint bei Puvis wie ein Tag ohne An- 
fang und Ende, paradiesisch, unveränderlich, ewig. Um diese trans- 
cendentale Wirkung zu erzielen, genügt ihm ein sehr einfaches Mittel: 
gleich Millet verallgemeinert er das Individuelle, mlissigt das von der 
Natur Gegebene; antike Nacktheit vereinigt sich ungezwungen mit
	        
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