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XLIX.
FRANKREICH
Puvis
Cbavan-nes.
Entlmuptzzng Johannes
Tziufers.
So verschieden sie in ihrer Technik erscheinen, besteht doch
mancher Berührungspunkt zwischen dem visionären Gustave Moreau
und n1zes, dem originellen und reizvollen Schöpfer der
decorativen a ere-iu "(Es 19. Jahrhunderts. Wo der Eine detaillirt,
vereinfacht der Andere, wo jener pretiös ist, wirkt dieser asketisch,
gleichwohl sind sie durch innerliche Sympathie verknüpft.
Puvis de Chavannes, der ewig junge, ist der Domenico Ghir-
landajo des 19. Jahrhunderts. Das Hervorragendste, was in den
letzten dreissig Jahren an monumentalen Arbeiten in Frankreich ent-
stand, verdankt ihm sein Dasein. Im Treppenhaus der Museen von
Amiens, Marseille und Lyon, im Pariser Pantheon und der neuen
Sorbonne, im Rathhaus von Poitiers und vielen anderen französischen
Städten sind Wandmalereien von ihm vorhanden: Bilder, die schwer
in trockener Prosa Strich für Strich zu beschreiben. Die beiden
Werke, mit denen er 1861 die Decorationsfolge im Museum von
Amiens eröffnete, sind Bellum und Concordia unterschrieben. Auf
dem einen ziehen kriegerische Reiter über eine einförmige Fläche...
Zwei Ratichsäulen finstere Zeugen der Trauer und Verwüstung
breiten ihren dunkeln Schatten über stille Felder, während