Volltext: Geschichte der Malerei im XIX. Jahrhundert (Bd. 3)

S76 
XLIX. 
FRANKREICH 
Puvis 
Cbavan-nes. 
Entlmuptzzng Johannes 
Tziufers. 
So verschieden sie in ihrer Technik erscheinen, besteht doch 
mancher Berührungspunkt zwischen dem visionären Gustave Moreau 
und n1zes, dem originellen und reizvollen Schöpfer der 
decorativen a ere-iu "(Es 19. Jahrhunderts. Wo der Eine detaillirt, 
vereinfacht der Andere, wo jener pretiös ist, wirkt dieser asketisch, 
gleichwohl sind sie durch innerliche Sympathie verknüpft. 
Puvis de Chavannes, der ewig junge, ist der Domenico Ghir- 
landajo des 19. Jahrhunderts. Das Hervorragendste, was in den 
letzten dreissig Jahren an monumentalen Arbeiten in Frankreich ent- 
stand, verdankt ihm sein Dasein. Im Treppenhaus der Museen von 
Amiens, Marseille und Lyon, im Pariser Pantheon und der neuen 
Sorbonne, im Rathhaus von Poitiers und vielen anderen französischen 
Städten sind Wandmalereien von ihm vorhanden: Bilder, die schwer 
in trockener Prosa Strich für Strich zu beschreiben. Die beiden 
Werke, mit denen er 1861 die Decorationsfolge im Museum von 
Amiens eröffnete, sind Bellum und Concordia unterschrieben. Auf 
dem einen ziehen kriegerische Reiter über eine einförmige Fläche... 
Zwei Ratichsäulen  finstere Zeugen der Trauer und Verwüstung 
 breiten ihren dunkeln Schatten über stille Felder, während
	        
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