S68
XLIX.
FRANKREICH
Moreau.
Galalea.
schreibt seine Romane
980115 l'oeil des Bar-
baresq und sUn
hoinnie libföx, Worin
er die ganze Mensch-
heit in zwei Classen
theilt: die Barbaren
und die Intelligenten.
Zu den Barbaren ge-
hören alle Leute von
Amt und Beruf, vom
Kaiser bis zum Bettler,
vom ersten Minister
bis zum letzten Acker-
knecht, die Gelehrten,
Kaufleute, Handwer-
ker, Arbeiter, Alle.
Die Intelligenten sind
die Auserwählten, die
kleine Elite des Geist-
es, die Genussinen-
schen reiner Schön-
heit.
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librea, der Typus dieser Aristokraten, ist nur relativ befriedigt im
Genuss, Wahrhaft glücklich nur, wenn er seine Sensationen in der
Erinnerung zeriisert. Sein Ideal ist die absolute Einsamkeit; sein
ewiges Unglück, dass er gezwungen ist, unter den Augen der Bar-
baren und im Verkehr mit ihnen zu leben.
Auf dem Gebiete der Malerei zeigt sich eine ähnliche Umwandlung.
Als Zola im Zenith stand, waren auch die Wände des Salons fast
ausschliesslich mit Scenen aus dem modernen Arbeiter- und Bauern-
leben bedeckt. Wohin man blickte, sah man Kampf un1's Dasein,
Prosa des Lebens. Heute scheint Ludwigs XIV. vOtez-moi ces magotsa
wieder das Princip der oberen Zehntausend des Geistes zu sein. Bilder
aus der Bibel, der Mythologie oder Legende herrschen vor. Ueberall
wird Musik gemacht. Serenaden wechseln mit Nocturnen und Morgen-
symphonien. An die Stelle des Naturalismus ist duftiger Archais-
mus, an die Stelle des Alltäglichen das Aparte, an die des grellen
Tageslichtes ein mystisches Halbdunkel oder ein hellblauer, feingrauer,