XLVIII.
Wulst
UND
{OTTJ
S63
wandert er vor 6 Uhr
früh mit dem Mal-
kasten vor die Thore
der rauchigen Stadt,
zwischen Feldern und
niedrigen, kaum be-
laubten Anhöhen die
Ufer des Clyde ent-
lang, auf staubigen,
ausgefahrenen We-
gen, wo ihm nur der
Bauersmann mit sei-
nem Karren oder der
Schiifsftihrer mit sei-
nen stämmigen Giiu-
len begegnet. Die
Dämmerungsbilder,
die er ausstellte, waren
elegisch und ernst, von
feierlicher Ossian-
ischer Empfindungs-
tiefe.
William; Keezznerly
liebt den Frühling und dichtete aufihn moderne Hirtenidyllen, dick
impressionistisch in der Mache, zauberhaft fein in der Wirkung. Auf
einem seiner Bilder streckte ein blühender Apfelbaum sein buntes
Geäst krummknochig in den hellen Himmel. jungzartes Frühlings-
wiesengrün sprosste ringsum, rosarothe Wölkchen zogen wie weisse
Lämmer durch's Firmament. In der Ferne watnd sich das schmale,
dunkelblaue Band eines Flusses, und gatnz vorn, auf dem Rücken
liegend, den struppigenWolfshund zur Seite, blickte ein rothhaariger
Hüterbub, faul sich dehnend, lustig in den tiefblauen Aether.
Edward Arthur Walten scheint mehr von Whistler oder den
Holländern Israels und Mesdag beeinflusst. Im Ton ruhiger, als die
seiner Landsleute, schwelgen seine Landschaften in einem ernsten,
feinen Grau. Schwere Nebelwolken ziehen über theebraune Haide,
oder neblige Dämmerung liegt, alle Farben aufsaugend, über einsamen
Feldern. Auch das vornehme Bildniss eines braunhaarigen jungen
Mädchens hatte er wie Whistler ganz in weiches Grauschwarz gehüllt.