XLVIII.
WHISTLER
UND
Scnor
561
Rache: Der
gute
König
W engl.
In solchen rein dekorativen Farbenspielen Waren einige der
Glasgower besonders stark und ihr Glztubensbekenntniss in dieser
Hinsicht, wie es james Palerson formulirte, deckt sich ziemlich Wört-
lich mit dem Monticellis und Whistlers. wKunst ist nicht Nach-
ahmung, sondern Auslegung. Sicherlich muss man malen, was man
sieht, 0b das Ergebniss aber Kunst ist, hängt ganz davon ab, was
man sieht. Das ehrfurchtsvollste Studium der Natur durch ein ganzes
Menschenleben wird noch keinen Künstler machen. Kunst ist nicht
Natur, sondern mehr als Natur. Ein Bild kein Fetzen Natur, sondern
Natur widergcspiegelt, colorirt, ausgelegt von einer menschlichen
Seele und einem eindringenden, nicht nur passiven Gefühl für
die Natur. Das sogenannte decorzttive Element ist eine wesentliche
Eigenschaft jedes wirklichen Kunstwerkes. Formen, Töne und Farben
müssen wohlthuend auf das gebildete menschliche Auge wirken und
nur soweit die Natur dem Künstler derartige Elemente in die Hand
gibt, kann er ihr folgen. Daher kommt es, dass fast in allen grossen
Denknialen der Landschaftsmalerei ein bedeutendes Abweichen von
den wirklichen Naturthatsachen zu beobachten ist, einabsichtliches
und nothwendiges Abweichen, kein zufälliges und fehlermassigesß
Paterson selbst erschien in seinen Landschaften als der aus-
geglichenste der Gruppe. Auf einem Bilde wAnl Abende hatte er in
llluther, Moderne Malerei m. 36