Monticelli
Italienisches
ein Reflex, ein Stück buntes Tuch, war wie Haschisch für ihn, dem
eine ganze Rakete von Farbenvisioixen folgte. Oft soll er auf dem
Spaziergang ganz ausser sich gerathen sein über eine Blume oder
einen Baumstamm, auf denen die Sonne spielte. Anfangs stand er
noch im Banne seiner Zeit. Der braune Asphaltton, in den er alles
abstimmt, verräth seine Zugehörigkeit zur romantischen Schule. Doch
später, als er Paris verlassen, wird die Farbe frisch, saftig und rein.
Die Zeichnung ist auf surnrnarisclie Andeutungen beschränkt. Die
Figuren haben ihre Linien verloren, wirken nur noch als Masse.
Ihre Rolle ist lediglich, die rauschenden Farben auseinanderzuhalten
und durch ihre Gruppierung Hinunernde Tonbouqtiete zu ergeben.
Gerade in solchen Compositionen, die dem Verstand wie ein halbes
Chaos erscheinen, hat er die erstaunlichste Magie seiner Farbe ent-
faltet, mit Pflanzen, Wblkeil, Costümen und Menschen die wunder-
barsten Feenarchitekturen erbaut.
Auf einem phantastischen Theater, aus dem ein weitleuchtender
Schein blendend hervorstrahlt, bewegen sich etwa kleine Figürchen
in grünen, blauen, rothen und gelben Gewändern. Junge Pagen
schwingen bunte Fahnen, oder schleppen mächtige Kränze herbei.
Musiker halten ihre Instrumente. Bunte, prunkeiide Lampen, mit
Vögeln und Ornamenten bemalt, verbreiten ein röthliches Licht.
Vorn auf dem Mosaikftissboden liegen buntstreifige Teppiche, und