XLVIII.
WHISTLER
UND
SCHOTTEN
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verschmolz mit dem Blau des Him-
mels. Alle Linien Schwanden. Ein ; "i
T rauerschleier grauschwarzer Diim- i.
merung umwogte das Auge. Da "
plötzlich rechts Hammt zuckend das
Licht eines Leuchtthurms, eingros- Ä
ser, gelber Fleck, rund und fiim- i.
mernd wie ein mächtiger Planet.
Weiter hinten ein anderes, feineres, "
dann noch eines, andere und wieder i? Äi I. Ä,
andere, eine ganze Allee von Lich- 'b
tern jedes von grossem blauen f i,
Dunstkreis tungeben. Und ganz ,
hinten das Lichtermeer der fernen j V
Stadt. Es war, als schwebe ein ' T,
Feengarten in der Luft mit leuch- N " -r "l
tenden goldenen Blumen, die leb- h V i" b, b,
teu, sich bewegten, zuweilen ihre ijyllixjdj; ijw,
Kelche schlossen, verschwanden, bfbjbjyjjbblbjbjrj,abjb i" j
um desto lebhafter aufzufiimmern. r
Die Sterne darüber glichen Glüh- ja
Würmchen, die bald hell letjchteten, ß b. b,
bald in der Nacht verschwammen. i" M
Und blickte man tiefer, so spiegelte Wbistler: Lady Arcbibald Campbell.
sich im Wasser Alles noch einmal
in tausend goldenen und silbernen Reflexen eine Harmonie schwarz
und gold ein NVhistler.
Der Meister dieser Werke, ein Künstler von Gottes Gnaden und
wohl von Allen, die heute auf Englands Boden wandeln, die genialste,
stolzeste Erscheinung, ist von Geburt Amerikaner. Seine Vorfahren
lebten in Irland, bis im Beginne dieses Jahrhunderts Major John
Whistler von da nach Amerika übersiedelte. Dessen Sohn war
Major George Whistler, der später als Ingenieur nach Russland ging,
wo er die Petersburg-Moskauer Eisenbahn baute und unter Kaiser
Nikolaus eine einHussreiche Stelle einnahm. Er hatte sich in Amerika
mit einer Dame aus Kentucky verheirathet, und als Sohn dieses
Paares wurde James Mc Neill Whistler, der Maler, I8 34 in Baltimore
geboren. Er verlebte seine Kinderjahre in Russland, kehrte jedoch
nach des Vaters Tode mit seiner Mutter nach Amerika zurück, wo