Volltext: Geschichte der Malerei im XIX. Jahrhundert (Bd. 3)

XLVII. 
ENGLAND 
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Als 1893, durch     4-     f 
die Schriften Corne-  7  "f.     
lius Gurlitts angeregt,   u"        
das Comite der Mün-  i'll. iiil."l'WÜÜÄXJÜ  i  
chener Ausstellung  f _i  1 23"  A.   
einenT heil dieserWer-          
ke nach Deutschland   "i  i-i"   i  f  f 
kommen liess, riefen         
sie in Malerkreisen     w, ü;  
eine gewisse Ent-     g,   
täuschu ng hervor. Und     v,"      
wer gewohnt ist, Bil-     
der "rmit dem Maass          
stab technischen Ver-   ("w      7  
stiindnisses zu messen,     
hat Recht, wenn er      
bei Watts das echte     i i.   lin-   
Malerteniperainent  {s 
vermisst. Die Nüch-        
ternheit seiner Farben-      "g   
anschauung,seineVor-        
liebe für gedämpfte     gj   
Töne, seine Abneig-     
ung gegen jede „GC_ PVntlsi Die Hojfnzulg. 
SClllClillCllläüitu, seine 
Freiheit von allem Raffinement kommt wenig den Wünschen unserer 
Zeit entgegen. Auch die Empfindung ist durchaus entgegengesetzt 
der, die bei den andern Neuideztlisten vorherrscht. Burne-jones und 
Rossetti Enden Resonanz, da ihr klagender StimmLlngslyrisinus, ihre 
psychopathische Verfeinerung, die Wunderliche Mischung von archa- 
istischer Schlichtheit und decadentem Hautgotit in directer Fühlung 
mit der Gegenwart steht. Watts erscheint temperalnentlos und kalt, 
da er dem vibrirenden Nervenleben nichts bietet. 
Aber Aehnliches wurde vor 70 Jahren von den jungen deutschen 
Romantikern über die Werke des alten Goethe geschrieben, die doch 
frischer blieben als die Schriften der Schlegel und Tieck. Das Moderne 
bedeutet "nicht immer das ewig Junge. Und versucht man, gegenüber 
Watts von der Zeitströmting abzusehen, ihn auf sich wirken zu lassen 
zeitlos, wie einen alten Meister, so wächst die Wahrscheinlichkeit, dass
	        
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