XLVII.
ENGLAND
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Als 1893, durch 4- f
die Schriften Corne- 7 "f.
lius Gurlitts angeregt, u"
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bei Watts das echte i i. lin-
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vermisst. Die Nüch-
ternheit seiner Farben- "g
anschauung,seineVor-
liebe für gedämpfte gj
Töne, seine Abneig-
ung gegen jede „GC_ PVntlsi Die Hojfnzulg.
SClllClillCllläüitu, seine
Freiheit von allem Raffinement kommt wenig den Wünschen unserer
Zeit entgegen. Auch die Empfindung ist durchaus entgegengesetzt
der, die bei den andern Neuideztlisten vorherrscht. Burne-jones und
Rossetti Enden Resonanz, da ihr klagender StimmLlngslyrisinus, ihre
psychopathische Verfeinerung, die Wunderliche Mischung von archa-
istischer Schlichtheit und decadentem Hautgotit in directer Fühlung
mit der Gegenwart steht. Watts erscheint temperalnentlos und kalt,
da er dem vibrirenden Nervenleben nichts bietet.
Aber Aehnliches wurde vor 70 Jahren von den jungen deutschen
Romantikern über die Werke des alten Goethe geschrieben, die doch
frischer blieben als die Schriften der Schlegel und Tieck. Das Moderne
bedeutet "nicht immer das ewig Junge. Und versucht man, gegenüber
Watts von der Zeitströmting abzusehen, ihn auf sich wirken zu lassen
zeitlos, wie einen alten Meister, so wächst die Wahrscheinlichkeit, dass