XLVII.
ENGLAND
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Für Watts g I" 0 S ß Com-
positionen ist im Gegensatz Ä
zu der poetisch angehauch-
ten, in's Märchenhafte spiel- j
enden Phantasie BurnC-Jones' i i Elf 1'
ein grüblerisches Element be- Je i 3 ; mit"
zeichnend, ein sinnendcs
Sichvertiefen in Anschau- ß
ungen, die durch geheim- i?
nissvolle allegorische Bezüge d f"
den Verstand zu weiterer jvllfjWniiii -g 1.. "i" i"
Ausspinntlng reizen. Wie er i Ü: r:
in der Formgebting iiusser- I AI im, Qqge,
lich den alten Venezianern
sich nähert, trennt er sich
inhaltlich von ihnen durch
eine dem nordischen Geist 493,1 f
eigenthümliche Strenge und A-
Derbheit, durch ein Vorherr- i" g i:
schen der Idee, wie es bei i' r
den südlichen Meistern sel-
ten, und durch die tief trau-
rige Anschauungsweise, die
die Signatur des 19. jahr-
hunderts bildet. Ueber der Wem: Liebe und Leben.
rein künstlerischen Wirkung
steht ihm die Absicht, durch seine Bilder ernsten Gedanken Nahrstoff
zu geben: vDtZF Zweck der Kunst kann nur sein l die Darlegung irgend
eines wichtigen Grundsatzes von geistiger Bedeutung, die Illustration
einer grossen Wahrheitß
Der eGeist des Christenthumsa, das einzige unter seinen Werken,
das-dem religiösen Stoffkreis sich nähert, zeigt einen auf Wolken
thronenden Jüngling, an dessen Füsse Kinder sich schmiegen. Der
Blick des mächtigen Hauptes ist nach oben gewendet, die Rechte
öffnet sich weit. Auf dem Bilde sOrphetis und Eurydicee ist der
Moment geschildert, da Orpheus, nachdenl er sich timgeblicltt, Eury-
dice gewahrt, wie sie erbleichend zu Boden sinkt, um wieder ver-
schlungen zu werden vom Hades. Die Lyra entfällt seinen Händen,
und in verzweifelte: Bewegung, in einer letzten ewigen Umarmung