C raue
Die flüchtigen
Stunden.
Gestalten von holder Einfalt und köstlicher seelischer Tiefe, die fast
ebensoviel von Fra Angelico wie von Ellen Terry haben. Der Aus-
druck ist still, ruhig. Sie wundern sich nicht über den Ankömntling.
sondern starren mit ihren grünen Nixenrmgeit sinnenti in's Unendliche.
Die Architektur des Hintergrundes ist wie auf den Bildern Giottos
ganz symbolisch gedacht. Ein kleines Häuschen mit goldenem Dach
und vergoldeten mittelalterlichen Reliefen wird wie eine Arche Noah
von einer dichten Schaar kleiner lingel bewohnt. Die Farbe ist reich.
sonor wie auf Jugendwerken Carlo Crivellis.
Henry Holiday, der neuerdings viel zu tiecorativen Aufgaben
herangezogen wird, erscheint in diesen Arbeiten als ein justemilieti
zwischen Burne-Joiies und Leighton. Die jüngste Vertretei'in der
religiös romantisch angehauchten Gruppe ist die in Rom lebende
Frau Marie Sjvarlzlli-Siilluznznl, die im Sinne Rossettis meist Bilder aus
Dante. Boccaccio und Petrarca malt.
Andere, die sich der Behandlung antiker Gegenstände zu-
wanaltcn. wurden durch diese Stelle auch in ihrer Formgelwung
wieder mehr zum Cinquecento-Idcalisnius geführt und verloren da-
durch das strenge prnernfilelitische Gepräge."
Namentlich William Blnlce Riclzmond verriith heute in nichts mehr,
dztss auch er einst dem mystischen Kreise der Oxlorder angehörte. Die
Ariadne, die er damals malte, war ein mageres hochaufgeschnssenes
XVeib mit Hattermlem schwarzen Mantel, klagend emp01'geli0bene11
Armen und den tielien Cazellenaugcn, die Bume-Jones seiner Viviane
gegeben. Auch die Farbengebixng hielt sich in dem bronzenen Oliven-
ton. der Burnejones" erste Arbeiten kennzeichnet. Bald darauf aber
erlebte er in Italien eine vollständige Umwandlung seiner Anschau-