Volltext: Geschichte der Malerei im XIX. Jahrhundert (Bd. 3)

S06 
XLVII. 
ENGLAND 
Gemeinschaft, die im 1 5.]al1r- 
hundert Kunst und Handwerk 
verknüpfte, verschmähten er 
und einige jüngere nicht, 
Zeichnungen für Stoffe, Ta- 
peten, für Möbel und Haus- 
rath aller Art zu liefern. 
Ausser den alten Italienern 
fragten sie hauptsächlich die 
Japaner um Rath und ver- 
standen es, trotz aller Ent- 
lehnungen einen völlig 1110- 
dernen selbständigen Stil zu 
schaffen. Das gesammte eng- 
lische Kunstgewerbe ward ver- 
jüngt, die Hauseinrichtung ge- 
wann ein heiter festliches Ge- 
Slruriwiclz: Genile M-zzs-ic of a bygone day. prägt-r. Lal-lter liChtC, ZÄTTC, 
fein abgetönte Farben, lauter 
schlanke, zierliche, lebendige Formen herrschen vor; Alles erscheint 
geEillig, graziös. An die Stelle des schwerfiilligen Wandgctäfels, das 
in den 60er Jahren beliebt War, traten helle, blumengeschmückte 
Tapeten; die Butzenscheiben machten grossen Spiegelfenstern Platz 
mit duftigen, von bunten, langstieligen Blüthen durchrankten Gar- 
dinen. Schlanke Säulchcn gliedern die in zarten Farben bemalten oder 
in Lack und Email schillernden Schränke. Weiche, im delicaten Glanz 
indischer Seide strahlende Kissen schmücken die Sitze. Selbst der Aus- 
stattung der Bücher bemächtigte sich die Ornamentik des Praerafaelis- 
mus, und England schuf das moderne Buch, zu einer Zeit, als man 
anderwärts noch durchaus an der Nachahmung der alten Vorbilder 
festhielt. 
M-zzs-ic 
Gentle 
bygonß 
Arthur Huglzes erregte in seinen ersten Jahren durch eine Ophelia 
Aufsehen, eine zarte, ganz englische Gestalt von weicher praerafztelit- 
ischer Grazie, ist später aber selten über sentimentale Renaissancerniid- 
chen ä la Julius Wohl und Humoristisches in1 Sinne der Genrelnalerei 
hinausgekommen. 
Consequenter hielt f. N. Strudwicle, der anfangs bei Spencer 
Stanhope, dann bei Burne-]0nes_ arbeitete, an den praeraülelitischen 
Principien fest. Seine Bilder sind von demselben zarten entnervten
	        
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