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FRANKR]
und dem frischen Grün der Land-
schuften zu äusserst feinen Akkor-
den. Seine Bilder sind kleine
Watteaus des 19. Jahrhunderts
von ebenso discreter wie pikanter
Wirkung.
Nach Heilbuths Tode ist Alberl
Aublel, der früher bluttriefentle
Historien erzählte, der Lieblings-
nmler der jungen Mädchen gewor-
den, die in seinen Bildern eine
graziöse Uebersetzung ihrer Schön-
heit finden. Wenn er den C0111-
ponisten Massenet malt, wie er
von Blumen und schönen Frauen
umgeben am Flügel sitzt, wenn er
das Treiben der eleganten Welt am Strand eines Modebades schildert,
wenn er junge Damen Rosen pflücken, in hellem Kleid zwischen
grünem Gesträuch und gelben Blumen sinnend ciahinwaildeln oder
in weissem Batiemantel in die See gehen lässt so ist das Alles
zwar weder tief noch besonders kunstvoll, aber liebenswürdig und
reizvoll, hell und lustig und frisch.
fean Bärarud, ein weiterer Interpret der Pariser Eleganz, hat das
Licht der 'l'heater, die nackten Schultern von 'I'iinzerinnen, die
Fräcke alter Herren, die Abendstimmuiig der Boulevards, die Ge-
heimnisse des Cafe anglais, das Treiben in Montecarlo und die
Rampen der Cafe-concerts zu zahlreichen Bildern verarbeitet. Ein
Maler für Maler ist er ebenfalls nicht. Man möchte weniger ölige
Schwere, eine keckere, zu dem leichten Inhalt mehr passende Frei-
heit der Ausführung und dafür gern auf genrehafte Züge verzichten,
von denen Beraud noch heute nicht lässt. Aber seine Illustrationen
sind sehr geistreich.
Uebrigens wäre es unmöglich, die Maler nach weiteren Specia-
litiiten zu gliedern. Man kann Individuen nicht in Kategorien bringen,
so wenig es möglich war zur Zeit der italienischen Renaissance, als
der Maler sich gleichzeitig mit Bildhauerei, Architektur und Kunst-
gewerbe beschäftigte. Die grossen Kfinstler mauern sich nicht in
einen engen Raum der läeobachtung ein. Dem Atelier CntriSSen
und der Natur wiedergegeben, suchen sie wie in den besten Zeiten